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Coronavirus: Päpstliche Universitäten ab heute geschlossen, Vatikan verschiebt Termine

Blick auf den Vatikan von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz am 1. April 2015.

Nicht nur Italiens Schulen fallen wegen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus aus: Angesichts der wachsenden Zahl der Todesopfer – mittlerweile sind es über 100 – durch Covid-19 in Italien haben ab dem heutigen Donnerstag auch die Päpstlichen Universitäten ihre Pforten geschlossen.

Der Vatikan selbst, der im internationalen Tagungsgeschäft aktiv ist und zahlreiche Konferenzen und Treffen veranstaltet, hat Termine mit hoher internationaler Beteiligung auf den Herbst verschoben. Davon betroffen ist auch die Großveranstaltung "Die Wirtschaft von Franziskus". Ursprünglich war dieser Event für den 26. bis 28. März geplant. Nun soll die Veranstaltung, bei der es um die Sicht des Papstes auf die Weltwirtschaft gehen soll, am 2. November in Assisi stattfinden. Auch der für Mai geplante Bildungsgipfel werde auf den 11. bis 18. Oktober verschoben, teilte der Heilige Stuhl mit.

In den Büros des Vatikans wurden Spender von Handdesinfektionsmitteln installiert, und in einer Klinik des Vatikans haben eine Krankenschwester und ein Arzt Bereitschaftsdienst, um sofort Hilfe leisten zu können.

Die offizielle Zahl der Todesopfer von Covid-19 in Italien erreichte am gestrigen Mittwoch die 100-Personen-Marke. Gleichzeitig kündigten Behörden an, bis zum 15. März öffentliche Bildungseinrichtungen zu schliessen. Danach richten sich auch die Päpstlichen Hochschulen in Rom. Im ganzen Land werden zudem Sportveranstaltungen abgesagt – oder finden ohne Zuschauer statt. Andere Events werden verschoben.

Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz – besser bekannt als Santa Croce – gab am Dienstag eine Erklärung ab, in der sie den Studenten mitteilte, dass "nach der Ankündigung der italienischen Regierung" die Universität den Unterricht bis zum 15. März aussetzt. Akademische Tagungen und Konferenzen werden verschoben. Dagegen werden Online-Fernkurse fortgesetzt, so Santa Croce weiter.

Mit mindestens 107 Todesfällen durch den Corona-Virus seit dem 22. Februar hat Italien den Iran aktuell überholt, was die weltweite Zahl der meisten Todesfälle außerhalb Chinas betrifft. Die meisten der bestätigten Fälle von Covid-19 sind in den nördlichen Regionen Italiens aufgetreten. Italien hat nach Japan die älteste Bevölkerung der Welt; mehr als 23% der italienischen Bevölkerung ist im Jahr 2020 65 Jahre alt oder älter. Die meisten Todesopfer von Covid-19 sind älter als 60 Jahre.

Laut der Weltgesundheitsorganisation hat Italien nach China und Südkorea die dritthöchste Zahl an gemeldeten Coronavirus–Fällen. Besonders betroffen sind die Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna.

Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei.

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