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Papst Franziskus: Wie wir trotz Zweifeln beten können

Papst Franziskus betet am Hochfest Fronleichnam, 14. Juni 2020, im Petersdom.
Papst Franziskus hält seine Generalaudienz am 6. Mai 2020 in der Bibliothek des Apostolischen Palastes im Vatikan.

Zwei Tage vor dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu hat Papst Franziskus die Katholiken ermutigt, den Reichtum der Nächstenliebe in der Betrachtung des Herzens Christi zu entdecken.

In seiner Generalaudienz am heutigen Mittwoch sagte der Pontifex: "Am Freitag werden wir das Fest des Heiligsten Herzens Jesu feiern. Scheut Euch nicht, ihm alle Absichten unserer leidenden Menschheit, ihre Ängste und ihr Elend darzulegen. Möge dieses Herz, voller Liebe zu den Menschen, allen Hoffnung und Vertrauen geben".

Die allwöchentliche Audienz und Katechese wurde auch an diesm 17. Juni wegen der Coronavirus-Pandemie aus dem Apostolischen Palast per Livestream übertragen. 

Er lade alle ein, die Reichtümer zu entdecken, die im Herzen Jesu geborgen sind, fuhr Franziskus fort: "Zu lernen, euren Nächsten zu lieben".

Das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu ist ein liturgisches Fest, das am Freitag nach Fronleichnam gefeiert wird. Die Hingabe an das Herz Jesu hat die bedingungslose Liebe Christi im Zentrum, die sich in dem Blut und Wasser zeigt, die aus dem Herzen Christi in seinem Opfer am Kreuz vergossen wurden.

Die heilige Marguerite Marie Alacoque, eine französische Nonne und Mystikerin aus dem 17. Jahrhundert, trug durch ihre Visionen, in denen Christus seinen Wunsch zum Ausdruck brachte, der Menschheit sein liebendes Herz zu offenbaren, zur Verbreitung der Verehrung des Heiligsten Herzens bei.

"Wenn wir Zweifel haben, wie können wir dann beten?"

Papst Franziskus sagte heute, dass die Heiligen durch ihre Fürbittegebete als "Brücken" zwischen Gott und seinem Volk dienen.

Er wies auf das Leben des Mose als beispielhaftes biblisches Modell des Fürbittegebets hin. Der Papst sagte, Moses gehöre zu denen, die "arm im Geiste sind, die leben, indem sie das Vertrauen auf Gott zum Lebensnerv ihres Weges machen".

"Moses drängt uns, mit der gleichen Inbrunst Jesu zu beten, für die Welt Fürbitte zu leisten und uns daran zu erinnern, dass sie trotz all ihrer Schwächen immer Gott gehört", sagte Papst Franziskus am 17. Juni.

"Die Heilige Schrift stellt ihn gewöhnlich mit zu Gott ausgestreckten Händen dar, als ob er mit seiner eigenen Person eine Brücke zwischen Himmel und Erde bilden wollte", sagte er.

Papst Franziskus erklärte, dass Moses für andere betete, nicht nur für sich selbst, und so "zum großen Fürsprecher des Volkes Gottes" wurde.

"Auch wir müssen erkennen, dass wir niemals nur als Einzelne vor Gott stehen, sondern auch als Mitglieder der Kirche und Kinder der einen Menschheitsfamilie. Dies sollte auch in der Art und Weise sichtbar werden, wie wir füreinander beten".

"Von Gott beauftragt, seinem Volk das Gesetz zu überbringen, Begründer des Gottesdienstes, Vermittler der höchsten Geheimnisse, wird er aus diesem Grund nicht aufhören, enge Bande der Solidarität mit seinem Volk zu pflegen, besonders in der Stunde der Versuchung und der Sünde. Er hing immer an seinem Volk. Moses vergisst niemals sein Volk", sagte Franziskus.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Auch Moses kannte die menschliche Schwäche des Zweifels, betonte der Pontifex: "Wenn wir Zweifel haben, wie können wir dann beten? Es gelingt uns nicht, zu beten. Und es ist gerade wegen dieser Schwäche, nicht nur wegen seiner Stärke, aufgrund derer er uns beeindruckt."

Der Papst sagte, Moses sei ein "schönes Beispiel für alle Hirten". Er sagte, dass Moses "sein Volk nicht verrät, um seine Karriere voranzubringen". Er steigt nicht die Leiter hinauf, er ist ein Fürsprecher".

"Und auch heute ist Jesus der 'Pontifex'. Er ist die Brücke zwischen uns und dem Vater. Und Jesus legt Fürsprache für uns ein, Er zeigt dem Vater die Wunden, die der Preis für unsere Erlösung sind, und Er legt Fürsprache ein", sagte der Papst am heutigen Mittwoch wörtlich.

Zum Abschluss seiner Generalaudienz erinnerte Papst Franziskus an das Leben von Aristides de Sousa Mendes, einem portugiesischen Diplomaten, der während des Holocaust das Leben Tausender Juden rettete.

"Möge die Gewissensfreiheit immer und überall respektiert werden, und möge jeder Christ ein Beispiel für die Übereinstimmung mit einem Gewissen geben, das rechtschaffen und vom Wort Gottes erleuchtet ist", sagte er.

Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei.

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