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Johannes Paul II. und sein Geburtshaus - die vatikanische Münze zum 100. Geburtsjahr

Mauro Olivieri, Direktor der vatikanischen Münzprägeanstalt. Auf dem Bildschirm die Gedenkmünze zum 100. Geburtstag Johannes Pauls II.

Der Vatikanstaat hat eigene Euromünzen. Jedes Jahr prägt er Münzen im Wert von 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent, sowie von 1 und 2 Euro.

Ebenso werden Goldmünzen im Wert von 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Euro geprägt. Um besonderer Ereignisse zu gedenken, gibt der Vatikan jährlich Sondermünzen aus - wie zum Beispiel zur Bischofssynode - und Gedenkmünzen, die in Verbindung mit dem Leben von Päpste oder Heiligen stehen. 2015 beispielsweise die Münze zum 10. Todestag Johannes Pauls II., 2018 Münzen zum Gedenken an den 40. Todestag Pauls VI. und Johannes Pauls I. und an den 50. Todestag Pater Pios. Auch Jahrestage von besonderen Ereignissen oder von Veröffentlichungen päpstlicher Dokumente können als Anlass für die Prägung einer Münze dienen. Die 2-Euro-Münze 2019 wurde beispielsweise dem 25. Jahrestage der Restaurationsarbeiten in der Sixtinischen Kapelle gewidmet.

In diesem Jahr feiern wir den hundertsten Geburtstag Johannes Pauls II. und zu dieser Gelegenheit gibt das Amt für Philatelie und Numismatik eine 2-Euro-Gedenkmünze heraus. Dr. Mauro Olivieri, der Direktor der Münzprägeanstalt des Vatikanstaates, betonte gestern in einem Gespräch mit ACI Stampa, unserer italienischsprachigen Schwesternagentur, dass der wichtigsten Jahrestage gerade auf den 2-Euro-Münzen und nicht auf Silber- oder Goldmünzen gedacht wird, denn so können sie weit verbreitet werden. In diesem spezifischen Fall des Geburtstags Johannes Pauls II. wurden bereits 70.000 Exemplare geprägt.

Olivieri erklärte, dass die 2-Euro-Münzen des Vatikans überall verwendet werden können (die Silber- und Goldmünzen hingegen werden nur im Vatikan anerkannt) und deshalb haben sie einen besonderen numismatischen Wert .

Wem hatte das Amt für Numismatik die Gestaltung der Gedenkmünze zum 100. Geburtstag Johannes Pauls II. anvertraut?

Das künstlerische Design der Münze haben wir einer Bildhauerin anvertraut, die seit Jahren mit unserem Büro zusammenarbeitet: Gabriella Titotto.

Was hat die Künstlerin auf der Münze dargestellt?

Vor allem einmal das Bildnis Johannes Pauls II., daneben die Fassade der Kirche von Wadowice, in der Karol Wojtyła getauft wurde. Und sein Geburtshaus. Wir haben zudem einen achtzackigen Stern, der die Gottesmutter darstellt: Johannes Paul II., der Papst des "Totus tuus", hat sein gesamtes Pontifikat Maria anvertraut. Die Bildhauerin hat aber auch eine andere Bedeutung für den Stern gefunden. Gemäß den Weissagungen des Malachias wäre Johannes Paul II. der Papst "De labore Solis" (von der Mühe der Sonne). Es gibt Theorien, die besagen, dass an den Tagen der Geburt und des Todes Wojtyłas eine partielle Sonnenfinsternis stattfand, weshalb er der "Papst der Sonnenfinsternis" gewesen wäre. Die Weissagungen des Malachias sind mittelalterliche Prophezeiungen, die nicht als historisches Dokument behandelt werden können; dennoch muss man eingestehen, dass sie verschiedene Päpste ziemlich gut beschreiben.

Unter dem Bildnis des Papstes befinden sich Lorbeerblätter...

Der Lorbeerzweig symbolisiert die Herrlichkeit der Heiligen. In der frühchristlichen Kunst umgab ein Lorbeerkranz das Christusmonogramm und später blieb er als dekoratives Element.

Wann kommt die Gedenkmünze zum 100. Geburtstag Johannes Pauls II. in Umlauf?

Sie sollte eigentlich schon im Mai ausgegeben werden, also wirklich zum Geburtstag des Papstes. Aufgrund der Epidemie hat sich alles um einen Monat verzögert. Sie wird heute, am 23. Juni, in Umlauf gebracht. 

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