Vatikanstadt, 05 Juli, 2020 / 12:51 AM
Ein Appell für Waffenruhe in der Pandemie – und eine geistliche Ermutigung: Echte Ruhe findet der Mensch erst, wenn er sich unter das "leichte Joch" Gottes begibt, so Papst Franziskus am heutigen Sonntag in seiner Ansprache zum Angelus.
Jesus Christus bietet den Menschen eine göttliche Freude, die viel mehr ist als "psychologischer Trost oder großherzige Almosen", betonte der Pontifex am 5. Juli.
Die Botschaft Jesu Christi sei "eine Botschaft für alle Menschen guten Willens, die Jesus auch heute noch an alle richtet", sagte Franziskus mit Blick auf das heutige Evangelium nach Matthäus (Mt 11,25-30).
Ruhm und Anerkennung mag auf dieser Welt den Reichen und Mächtigen vorbehalten sein – sogar denen, die skrupellos dieses Ziel verfolgen, "geich mit welchen Mitteln, und dabei manchmal die menschliche Person und ihre Würde mit Füßen treten", so der Papst.
"Wir sehen das alle Tage: die mit Füßen getretenen Armen. Und es ist eine Botschaft für die Kirche, die aufgerufen ist, Werke der Barmherzigkeit zu leben und die Armen zu evangelisieren. Das ist, wie Gott seine Kirche will, also uns alle."
Echte Weisheit dagegen komme von Herzen, fuhr Franziskus fort.
"Möge Maria, die demütigste und höchste aller Geschöpfe, von Gott Weisheit des Herzens für uns erflehen ... damit wir ihre Zeichen in unserem Leben erkennen und an jenen Geheimnissen teilhaben, die, verborgen vor den Stolzen, den Demütigen offenbart werden", betete Franziskus.
Einsatz für weltweite Waffenruhe
Nach seiner Ansprache wiederholte der Papst seine Unterstützung eines weltweiten Waffenstillstands. Dieser Vorstoß der Vereinten Nationen soll alle Kämpfe während der Coronavirus-Krise ausetzen – außer der Bekämpfung von Dschihadisten.
Der UN-Weltsicherheitsrat hat am vergangenen Mittwoch eine Resolution für einen Waffenstillstand verabschiedet. Der Text fordert eine weltweite 90-tägige Waffenruhe mit Ausnahme von Militäreinsätzen gegen Islamisten.
Die Waffenstillstandslösung gilt nach Angaben der "Associated Press" für Konflikte im Jemen, Syrien, Libyen, Südsudan und Kongo. Sie fordert "eine dauerhafte humanitäre Pause von mindestens 90 aufeinander folgenden Tagen", um sicherzustellen, dass medizinische und humanitäre Hilfe die Bedürftigen erreicht, während sich der Coronavirus und die Krankheit COVID-19 weiter ausbreitet.
"Ich hoffe, dass diese Entscheidung zum Wohle der vielen Menschen, die leiden, wirksam und rasch umgesetzt wird. Möge diese Resolution des Sicherheitsrates ein mutiger erster Schritt in eine friedliche Zukunft werden", sagte Franziskus am 5. Juli 2020.
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