Mexiko-Stadt, 15 Juli, 2021 / 9:12 AM
"Es stimmt wirklich: Jesus und seine Mutter wählen oft die Kinder aus, um ihnen Aufgaben anzuvertrauen, die von großer Bedeutung für das Leben der Kirche und der Menschheit sind": Das hat der heilige Papst Johannes Paul II. in seinem Brief an die Kinder im Jahr der Familie geschrieben.
Aber wie können Kinder eine solche Aufgabe übernehmen? Möglich ist das nicht etwa durch Leistungsdenken und Erfolgsdruck. Kinder können das, wenn sie gelernt haben, dankbar zu sein für das, was Gott ihnen geschenkt hat. Dankbarkeit ist nicht nur gut für die eigene Seele und das persönliche Lebensglück – sondern auch etwas, das gelernt werden kann. Keine leichte Aufgabe, wie alle Eltern wissen.
Das Erzbistum Mexiko hat sechs Ratschläge veröffentlicht, um die eigenen Kinder zu lehren, dankbar zu sein. Im Text von Dulce María Fernández wird daran erinnert, dass "es die Welt von heute nötig hat, den Wert der Dankbarkeit wieder neu zu lernen. Wir versinken in dieser Welt, die nur auf Taten ausgelegt ist, die Erfolg bringen." Anschließend führt sie die sechs Empfehlungen an, die helfen sollen, zur Dankbarkeit zu erziehen.
- Durch unsere Dankbarkeit im Gebet zeigen, dass Gott uns mit unendlicher Liebe liebt, über unsere Verdienste hinaus: Deshalb schenkt er uns die Sonne, die jeden Tag aufgeht, den Mond, der unsere Nächte erhellt, die Sterne, die den Himmel schmücken, eine Landschaft, die sich im Jahreslauf ändert, einen Fluss , einen Bach, einen Strand, ein Meer, sowie Kälte und Wärme, Regen, Wind und Schnee. Er schenkt und alles, damit wir darüber staunen und in der Natur und den Menschen Vielfalt finden.
- Durch das Danken Dankbarkeit lehren: Im täglichen Miteinander jene schlechte Gewohnheit vermeiden, alles als selbstverständlich anzusehen. Die Kinder sollen sehen, dass wir uns bedanken, wenn uns jemand den Vortritt lässt, wenn man uns das Essen reicht, wenn man uns im Krankenhaus behandelt oder wenn ein Lehrer uns Wissen mitteilt.
- Ihnen im Alltag ein gutes Beispiel geben: In unserem "kleinen heiligen Haus", werden wir für alles, was wir füreinander tun und für die Erfüllung unserer Pflichten, unsere Dankbarkeit ausdrücken, auch wenn kein Besuch da ist. Danken lernt man dankend.
- Dem Ehemann, der Ehefrau und den Kindern so nahe wie möglich sein, vor allem wenn wir leidvolle Zeiten durchstehen müssen: Das ist ein besonderer Moment, Zärtlichkeit zu verströmen, die berühmte "Zuneigungstherapie" anzuwenden, die Papst Franziskus empfiehlt und diese Situation zu nutzen, um uns in der Familie daran zu erinnern, dass Jesus uns liebt und immer an unserer Seite steht, komme, was wolle und dass wir ihm sogar in schlimmen Augenblicken danken müssen, denn sie können uns dazu führen, Gott und seine Barmherzigkeit in unserem familiären Leben zu erkennen. So groß ist seine Liebe. Wie der heilige Paulus sagt: Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt (Röm 8,28).
- In der Familie anerkennen, dass uns alle Gaben und Talente, die wir von Gott empfangen haben, umsonst geschenkt worden sind: die Einheit, die Freude, die Intelligenz, der Sinn für Humor, die Freundlichkeit, die Empathie, die guten Gespräche, die Liebenswürdigkeit, sportlich sein, reif sein, persönliches Charisma haben und viele andere Gaben. Wir können von den anderen nichts als Gegenleistung erwarten. Wie viel kostet eine Umarmung oder ein Lächeln? Was ist der Preis dafür, dass man einem anderen eine halbe Stunde zuhört? Was kostet es, einen Alten oder Kranken zu besuchen? Was berechnen wir für die Minuten, die Gott uns gratis geschenkt hat?
- Uns nicht bevorzugt fühlen, weil wir "etwas" haben, das andere nicht haben: Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? (1 Kor 4,7). Und unter allem, was wir umsonst empfangen haben, ist das Größte die Liebe Gottes, die Christus uns verdient hat. Und Christus bittet uns nun, dass auch wir den anderen umsonst geben und in der Familie tun wir das auf konkrete Weise. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
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Erstveröffentlichung 6.4.2016
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