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Papst Franziskus: Die Pandemie hat uns gezeigt, wie verwundbar wir sind

Papst Franziskus spricht zu seinen Zuschauern am 1. April 2020 aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes während der Coronavirus-Krise.

COVID-19 ist nicht die einzige Krankheit, die bekämpft werden muss: Die Coronavirus Pandemie hat "noch andere, nämlich soziale, Krankheiten ans Licht gebracht". Das hat Papst Franziskus heute in der Generalaudienz gesagt. 

Christen müssen sich selbst und ihre Mitmenschen wieder als Geschöpfe Gottes erkennen – und sich aus dieser Erkenntnis heraus ihrer Mitmenschen annehmen, ebenso wie der gesamten Schöpfung, so der Pontifex in seiner Katechese.

"Die Pandemie hat uns gezeigt, wie verwundbar wir sind und wie sehr wir alle einander bedürfen".

Wenn wir uns nicht umeinander kümmern und dabei das Wohl der Ärmsten, der am meisten Betroffenen, der gesamten Schöpfung nicht im Blick haben, können wir die Welt nicht heilen."

Franziskus mahnte seine Zuhörer, Menschen nicht als Objekte - ohne ihre Würde oder ihre Natur – zu sehen, sondern im Licht des katholischen Glaubens. 

"In der modernen Kultur kommt das Prinzip der unveräußerlichen Würde der Person am deutlichsten in der 'Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte' zum Ausdruck", so der Papst.

"Sankt Johannes Paul II. hatte die Menschenrechte als 'Meilenstein auf dem langen und schwierigen Weg der Menschheit' und als 'eine der höchsten Ausdrucksformen des menschlichen Gewissens' bezeichnet".

Franziskus betete, dass Gott den Christen "das Augenlicht wiedergibt": Dass sie ganz erkennen "was es bedeutet, Teil der Menschheitsfamilie zu sein" – also als Geschöpfe Gottes, des einen Schöpfers. 

"Möge sich dieser Blick in konkrete Taten des Mitgefühls und der Achtung für jeden Menschen äußern – und uns Sorge tragen lassen für unser gemeinsames Haus."

Der Mensch sei in seiner persönlichen Würde nämlich ein soziales Wesen, "geschaffen nach dem Bild des dreieinigen Gottes".

"Wir sind auf Gemeinschaft angelegt, wir müssen in dieser gemeinschaftlichen Eintracht leben, aber wenn Egoismus herrscht, schauen wir nicht auf die anderen, auf die Gemeinschaft, sondern wir bleiben bei uns selbst", fuhr Franziskus fort.

"Das macht uns zu hässlichen, bösen, egoistischen Menschen. Es zerstört die Eintracht."

Als Jünger Jesu sollten Katholiken weder gleichgültig noch individualistisch sein, betonte der Papst am 12. August.

"Das sind zwei hässliche Verhaltensweisen, die sich gegen die Harmonie stellen. Gleichgültigkeit bedeutet: Ich schaue nur von einer bestimmten und individualistischen Seite „nur für mich“, ich achte nur auf meinen eigenen Vorteil.

"Die von Gott geschaffene Eintracht verlangt von uns, auf die anderen zu blicken, auf ihre Bedürfnisse und Probleme, und in Gemeinschaft mit ihnen zu treten. Wir wollen die Würde eines jeden Menschen anerkennen, unabhängig von seiner Rasse, Sprache oder gesellschaftlichem Rang".

Diese Eintracht vor Gott lasse auch die menschliche Würde erkennen, betonte der Pontifex.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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