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"Das Heilige Land hat mein Leben verändert": Erzbischof Pizzaballa über 30 Jahre Jerusalem

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa

Erzbischof Pierbattista Pizzaballa hat sein vierjähriges Mandat als apostolischer Administrator des lateinischen Patriarchats von Jerusalem beendet.

Seit 1990 – kurz nach seiner Priesterweihe – lebt der italienische Bischof und Franziskanermönch im Nahen Osten.

"Das Heilige Land hat mein Leben verändert. Auch mein Glaubensleben", sagte der 55-jährige Geistliche am Mittwoch gegenüber EWTN News.

In einem Interview am Rande der Konferenz "Das Heilige Land und der Nahe Osten. Gegenwärtige Ereignisse und mögliche Perspektiven" am Sitz des Großmeisteramtes des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Rom am Mittwoch sprach Pizzaballa über seine Rolle als Apostolischer Administrator des Patriarchats und seine Erfahrungen im Heiligen Land und der gesamten Region.

Eine komplette Übersetzung und Abschrift des Interviews können Sie hier lesen.

Das lateinische Patriarchat von Jerusalem ist der Sitz der lateinischen Kirche sui iuris des Heiligen Landes. Seit Juni 2016 hat das lateinische Patriarchat keinen Patriarchen mehr. 

Als apostolischer Administrator leitete Pizzaballa das Patriarchat zusammen mit Weihbischof Giacinto Marcuzzo, dessen Rücktritt aus Altersgründen im August von Papst Franziskus akzeptiert wurde.

Nun warten die Katholiken des Heiligen Landes auf die Ernennung eines neuen Patriarchen und Weihbischofs durch den Papst.

Pizzaballa sagte gegenüber EWTN News, er könne die Einzelheiten über sein nächstes Amt noch nicht mitteilen, aber "in wenigen Tagen wird es bekannt sein".

Über den vor ihm liegenden Weg sagte er: "30 Jahre lang, die meiste Zeit meines Lebens, habe ich im Heiligen Land gelebt, also bin ich Teil des Heiligen Landes und werde es auch weiterhin sein. Wir müssen also im Gebet vereint bleiben, zuallererst in Freundschaft; wo immer die Vorsehung mich hinführen wird, bringe ich das Heilige Land hin".

Der Erzbischof sagte, dass die Christen im Heiligen Land unter der Coronavirus-Pandemie leiden, und wies darauf hin, dass Jerusalem bereits zwei unterschiedliche Lockdowns erlebt habe.

Die Armut wachse auch unter den Christen in Palästina, die – aufgrund der Pandemie und der Unfähigkeit, nach Israel einzureisen, um dort zu arbeiten – mit den gleichen Problemen konfrontiert sind, sagte der Kleriker.

Nach langjährigen Konflikten in der gesamten Region, wie zum Beispiel in Syrien und im Irak, sowie nach Instabilität und Katastrophen im Libanon, Armut in Jordanien und der politischen Situation zwischen Israel und Palästina, spürt man, dass die Menschen im Heiligen Land frustriert sind, sagte Pizzaballa.

Papst Franziskus ernannte Pizzaballa zum Leiter der Kustodie des Heiligen Landes, einer Provinz des Franziskaner-Ordens, die Israel, Palästina, Syrien, Jordanien, den Libanon, Zypern und den Dodekanes in Griechenland sowie Konvente in anderen Ländern umfasst.

Der Franziskaner folgte dem Patriarchen Fouad Twal im Patriarchat von Jerusalem. Dieser war auch von 2008 bis 2016 der Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Im Jahr 2016 stand das lateinische Patriarchat vor ernsten finanziellen Schwierigkeiten und rutschte – angesichts einer Verschuldung in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar – in den Bankrott.

"Es waren vier schwierige Jahre", sagte Pizzaballa. "Ich hatte ein sehr klares Mandat: zuerst Ordnung in die Verwaltung zu bringen".

Als apostolischer Administrator reorganisierte der Bischof die Finanzverwaltung des Patriarchats, führte neue interne und externe Kontrollen ein und schuf mehr Transparenz.

Er konnte die Schulden mit Hilfe internationaler Spenden, durch Sparmaßnahmen und mit einigen Grundstücksverkäufen in Nazareth begleichen.

Der Bischof sagte, dass ihm auch die Aufgabe übertragen wurde, die pastorale Situation im Heiligen Land zu verbessern, einschließlich der Schaffung von mehr Einheit zwischen den Priestern und den verschiedenen christlichen Gemeinschaften in Jordanien, Israel, Palästina und Zypern.

Er wollte zeigen, "was wir gemeinsam haben", sagte er. "Und Verständnis und Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in derselben Diözese schaffen", sagte er.

"Am Anfang war es sehr schwierig. Aber sobald wir transparent waren, hatte ich das Gefühl, dass die ganze Gemeinschaft uns sehr unterstützte, und so konnten wir all unsere Probleme überwinden und endlich das Blatt wenden", sagte er.

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