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Freilassung von Pater Stan Swamy gefordert

Flagge Indiens

Katholische Hilfswerke fordern die Freilassung des von indischen Behörden in Haft gehaltenen Jesuitenpaters Stan Swamy. Der Priester ist beschuldigt worden, Verbindungen zu maoistischen Gruppen zu haben und deren Maßnahmen während einer Demonstration unterstützt zu haben, die im Dezember 2017 in Pune zu einem Ausbruch von Gewalt gegen indische Sicherheitskräfte führte.

Vor seiner Verhaftung durch die indische NIA (National Investigation Agency) wegen "terroristische Aktivitäten" war der Priester bereits zwei Hausdurchsuchungen unterzogen worden, eine am 28. August 2018 und die andere am 12. Juni 2019. Zwischen Juli und August dieses Jahres wurde er innerhalb von fünf Tagen mehr als 15 Stunden lang verhört.

Viele Hilfsorganisationen sehen darin eine missbräuchliche Anwendung von Gesetzen zur Abwehr von Terror und Aufruhr mit dem Zweck, die Aneignung von Land ohne ein ordnungsgemäßes rechtliches Konsultationsverfahren zu fördern.

 „Das Internationale Hilfswerk Aid to the Church in Need (ACN) schließt sich den Forderungen nach Freilassung des Jesuiten Stan Swamy an, der seit dem 8. Oktober wegen angeblich illegaler Aktivitäten im Gefängnis sitzt und dem die Freilassung auf Kaution verweigert wird", so der geschäftsführende Präsident von ACN International,  Thomas Heine-Geldern, in einer Stellungnahme.

"Wir treten für die Freilassung dieses Priesters ein, der 40 Jahre lang im indischen Bundesstaat Jharkhand mit indigenen Gemeinschaften (Adivasi) gearbeitet hat, die gewaltsam aus ihren Gebieten vertrieben wurden, um Platz für Bergbau oder industrielle Landwirtschaftsprojekte zu schaffen".

Heine Geldern weiter: "Es ist für uns unbegreiflich, warum Pater Stan Swamy, der bereits zwei Monate im Gefängnis verbracht hat, die Freilassung auf Kaution verweigert wird, obwohl die Gesundheit des 83-jährigen Ordensmannes, der unter anderem an Parkinson leidet, stark angegriffen ist".

Der Fall von Pater Stan Swamy sei "nur die Spitze des Eisbergs" in Indien: "Wir wissen, dass es andere Fälle von falschen Anschuldigungen gegen Priester und Katecheten gibt, mit dem Ziel, Angst zu schüren und pastorale Mitarbeiter in ihren Bemühungen um bessere Lebensbedingungen für die Adivasi und Dalits (Unberührbare) einzuschüchtern."  

Wie das Hilfswerk von unseren Kontakten im Land erfahren habe, leiden viele Menschen auch unter dem Missbrauch der Anti-Konversionsgesetze, die in acht Bundesstaaten gelten und mit denen Zwangskonversion sowie Konversion anhand "betrügerischer Mittel" unter Strafe gestellt werden.

"Um den Gegner bei Streitigkeiten um Land, die in diesen von Indigenen bewohnten Regionen häufig vorkommen, abzuschrecken, werden beispielsweise Christen in Jharkhand oft fälschlich beschuldigt, allein aufgrund der Ausübung ihres Glaubens solche Gesetze zu brechen. Wir kennen Fälle von Betroffenen, die aufgrund dieser falschen Anschuldigungen Jahre im Gefängnis verbringen und so ihre gesetzlichen Rechte verlieren", so der Hilfswerk-Chef.

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