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Papst Franziskus beruft italienischen Laien zum Leiter der Disziplinarkommission

Die Flagge des Vatikanstaates weht vor der Fassade des Petersdoms.

Zum ersten Mal wird die Disziplinarkommission der römischen Kurie von einem italienischen Laien geführt: Papst Franziskus hat Vincenzo Buonomo, Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität, zu deren Präsidenten ernannt.

Die Kommission besteht aus einem Vorsitzenden und sechs Mitgliedern. Sie wurde 1981 von Papst Johannes Paul II. gegründet und entscheidet, ob eine Verwaltungsstrafe – also Suspendierung oder Entlassung – gegen einen Vertreter der römischen Kurie angemessen ist oder nicht.

(Vincenzo Buonomo. Quelle: Lateranuniversität)

Papst Franziskus ernannte auch zwei neue Mitglieder der Kommission: Monsignore Alejandro W. Bunge, Präsident des Arbeitsamtes des Apostolischen Stuhls, bekannt unter dem italienischen Akronym ULSA, und Maximino Caballero Ledo, Generalsekretär des Sekretariats für die Wirtschaft.

Die Ernennung von Professor Buonomo, einem Laien, zum Vorsitzenden ist ein Präzedenzfall: Laut den Statuten der Kommission, die 2016 herausgegeben wurden, muss der Präsident der Kommission ein Kardinal oder zumindest ein Bischof sein. Die Statuten haben eine fünfjährige Gültigkeit.

Bislang hatte die Kommission fünf Präsidenten: drei Kardinäle, einen Erzbischof und einen Bischof. Der letzte Präsident war Bischof Giorgio Corbellini, der auch Präsident des ULSA war. Corbellini starb im November 2019 und das Amt war somit unbesetzt.

In Artikel 4 der Statuten heißt es: "Die Kommission besteht aus einem Kardinal oder Bischof als Präsidenten und weiteren sechs Mitgliedern, sowohl Laien als auch Kleriker, die vom Papst für eine fünfjährige Amtszeit ernannt werden."

Artikel 4 besagt auch, dass der Berater des vatikanischen Staatssekretariats und der Sekretär der Verwaltungsabteilung des Sekretariats für die Wirtschaft de iure Mitglieder derselben Kommission sind. Das bedeutet, dass auch Monsignore Luigi Cona der Kommission angehört.

Die anderen Kommissionsmitglieder sind Bischof Juan Arrieta, Sekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, und Flaminia Giovannelli, emeritierte Untersekretärin des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Vincenzo Buonomo war ebenfalls Mitglied, bevor er zum Vorsitzenden der Kommission ernannt wurde. Papst Franziskus kann nun ein weiteres Mitglied der Kommission ernennen.

Buonomo hat im Laufe der Jahre immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Papst Franziskus berief ihn 2018 zum ersten Laienrektor der Päpstlichen Lateranuniversität. Seit er Rektor ist, hat Papst Franziskus die Universität zweimal besucht.

Seit 2014 ist Buonomo auch Berater der vatikanischen Staatsverwaltung und war Teil des Komitees, das die erste vatikanische Gesetzgebung für Beschaffungen entworfen hat, die im Juli 2020 erlassen wurde.

Buonomo ist seit 1984 Professor an der Päpstlichen Lateranuniversität und begann seine Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Staatssekretariat in den 1980er Jahren.

Seine Ernennung zum Präsidenten der Kommission ist sicherlich ein Zeichen des Vertrauens von Papst Franziskus. Damit setzt dieser gleichzeitig sein Bestreben fort, Italiener und Laien an Spitzenpositionen der Kurie zu berufen.

Im vergangenen Jahr ernannte Papst Franziskus Maximino Caballero Ledo zum Generalsekretär des Sekretariats für die Wirtschaft und Fabio Gasperini zum Generalsekretär der als Zentralbank fungierenden Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA). Im Jahr 2018 ernannte Papst Franziskus einen weiteren Laien, Paolo Ruffini, zum Präfekten des Dikasteriums für Kommunikation.

Es gibt Gerüchte, dass Papst Franziskus auch einen Laien als Generalsekretär der vatikanischen Staatsverwaltung wählen könnte. Der derzeitige Generalsekretär, Bischof Fernando Vergez Alzaga, ist bereits 75 Jahre alt, und damit eigentlich im Rentenalter.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.

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