Minsk, 18 Februar, 2021 / 9:46 AM
Eine Entscheidung der Behörden in Weißrussland hat dazu geführt, katholische Wohltätigkeitsorganisationen eine Initiative zur Unterstützung armer Familien und weitere Hilfsaktionen nicht weiterführen kann.
Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.
Die Caritas Minsk plante, im Rahmen ihrer Frühjahrskampagne etwa 700 Menschen zu helfen, indem sie Hühner, Ferkel und Obstbaumsetzlinge an einkommensschwache und alleinerziehende Familien lieferte, zusätzlich zur Bereitstellung von Lebensmitteln für Obdachlose.
Auch mehrere Zehntausende Euro des in Deutschland ansässigen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, der Benefizaktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks (BR) und anderer Sponsoren werden von Minsk blockiert, berichten mehrere deutsche Medien.
Weißrusslands Regierung unter Alexander Lukaschenko hat sowohl katholischen Geistlichen wie europäischen Ländern vorgeworfen, Proteste gegen Lukaschenko unterstützt zu haben.
"Jede Spende, die eingeht, muss bei der Abteilung für humanitäre Aktivitäten beim Präsidenten der Republik Weißrussland registriert werden", sagte Pater Alexander Ulas, Priester in der Hauptstadt Minsk, gegenüber CNA.
"In diesem Jahr hat das Departement für humanitäre Aktivitäten beim Präsidenten von Weißrussland die Mittel für diese Aktivitäten nicht registriert - also wird die Caritas diese Mittel nicht verwenden können. Der Grund für die Verweigerung der Registrierung ist unbekannt. Die Caritas hat keine weiteren Erklärungen erhalten. Der Präsident will es einfach so haben."
Ulas ist Direktor von "Catholic.by", der Nachrichten-Website der weißrussischen Bischofskonferenz. Er sagte, dass das Versäumnis der weißrussischen Behörden, die Spenden innerhalb der humanitären Abteilung der Regierung zu registrieren, die Verteilung der Hilfsgüter an die Bedürftigen verhindern wird.
Die Caritas hilft den Armen und Ausgegrenzten in Weißrussland seit den frühen 1990er Jahren. Die Wohltätigkeitsorganisation unterhält Waisenhäuser, Suppenküchen, Hilfe für Inhaftierte und Pflege für ältere und behinderte Menschen.
Zusätzlich zu diesen Bemühungen hat die Caritas Weißrussland daran gearbeitet, die Gesundheit der Menschen zu verbessern, die immer noch unter den Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl leiden, heißt es auf ihrer Website.
Das Minsker Büro der Caritas Weißrussland teilte zunächst auf Facebook mit, dass die Regierungsbehörden die für die Armenhilfe vorgesehenen Mittel nicht registriert hätten.
"Wir geben die Hoffnung auf das Beste nicht auf und arbeiten weiter. Wir danken allen, die uns und unsere Projekte unterstützen", hieß es in dem Beitrag.
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