Ochtrup (NRW), 11 Juni, 2016 / 12:00 PM
Am heutigen Samstag wird er beerdigt: Der KZ-Überlebende Prälat Hermann Scheipers. Die Nationalsozialisten verhafteten ihn, weil er mit polnischen Zwangsarbeitern die heilige Messe feierte. Er überlebte Jahre in Dachaus berüchtigtem Priesterblock; wie, das schildert der ehemalige "Häftling Nummer 24255" in seinen eigenen, bewegenden Worten in diesem Interview mit Hartwig Bouillon aus dem Jahr 2013.
Nach dem Krieg wirkte er – von der Hölle des KZ ungebrochen – aus Gottesvertrauen und "glücklich als Priester", unter und gegen die kommunistische Dikatur in der DDR: 15 Spione der Stasi bespitzelten den Geistlichen, der Jahrzehnte lang Pfarrer in Schirgiswalde war, im sächsischen Bautzen.
"Es ist bequem in der Kirche zu sein, es ist nicht gefährlich....und es ist etwas Negatives" – so seine Analyse der Situation des Glaubens und der Kirche in Deutschland 2013. Hermann Scheipers war der letzte überlebende Priester des KZ Dachau. Am 2. Juni starb er, im Alter von 102 Jahren, in seiner Heimat, Ochtrup im Münsterland. Sein Gottvertrauen und mutiges Zeugnis gegen totalitäre Ideologien ist bis heute Vorbild und Mahnung für Priester und alle Katholiken.
Veröffentlicht mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von Produzent und Kameramann Bernhard Neuser.
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