Wien, 16 Juli, 2021 / 10:24 AM
Der Karfreitag wird in Österreich weiterhin kein allgemeiner Feiertag sein. Ein entsprechender Entschließungsantrag der SPÖ wurde vom Bundesrat abgelehnt. Die "Grünen" und die FPÖ hatten den Antrag unterstützt.
Seit den 1950-er Jahren bis 2019 galt der Karfreitag noch als Feiertag, allerdings ausschließlich für Protestanten und Altkatholiken. Diese hatten nach der alten Regelung sogar Anspruch auf ein "Feiertagsentgelt", falls sie dennoch am Karfreitag arbeiten sollen.
Nachdem ein konfessionsloser Österreicher geklagt hatte und für den Karfreitag 2015 ein Feiertagsentgelt verlangete, entschied der Europäische Gerichtshof im Januar 2019, dass diese gesetzliche Regelung eine "verbotene Ungleichbehandlung aufgrund der Religion" darstelle. Der Karfreitag müsse entweder für alle Bürger ein freier Tag sein oder entsprechend mit einem Feiertagsentgelt honoriert werden.
Daraufhin schaffte die Bundesregierung von Österreich den gesetzlichen Feiertag ganz ab.
Wie die KNA am Donnerstag berichtete, hatte SP-Bundesrätin Korinna Schumann kürzlich in der Debatte gesagt, durch die Neuregelung seien Arbeitnehmer nunmehr gezwungen, für ihren "persönlichen Feiertag" einen Urlaubstag zu verbrauchen, der drei Monate im Vorfeld angemeldet werden müsse. Dies sei eine Verschlechterung für Arbeitnehmer und Religionsgemeinschaften. VP-Bundesrätin Heike Eder entgegenete, die Lösung sei mittlerweile "weitgehend akzeptiert und kein Thema mehr".
Der Bundesrat hat anschließend den Karfreitag als "Feiertag für alle" abgelehnt.
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