Aleppo, 22 Oktober, 2021 / 7:00 AM
In der heutigen Zeit, in der der Glaube "in vielen Regionen der Welt schwindet", könne man nicht durch menschliche Strategien Christ werden und bleiben.
Das hat der griechisch-melkitische Patriarch Youssef Absi bei einer Bischofsweihe in Syrien gesagt.
Man könne im Glauben nur gedeihen, wenn man "eine Kraft am Werk sieht, die nicht die unsere ist, sondern die des Heiligen Geistes, der in uns wirkt", so der Patriarch.
Absi sprach über die Verkündigung des Evangeliums, die Christus selbst seinen Jüngern anvertraut hat, wie das Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke am gestrigen Donnerstag meldete.
Der Patriarch sprach über eine "elementare Dynamik", mit der sich das von Christus verheißene Heil in der Welt ausbreite, zur griechisch-melkitischen Bischofsweihe von Pater Georges Khawam der Gesellschaft des heiligen Paulus aus Aleppo.
In seiner Predigt bezog sich der Patriarch auf den zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus und zog Parallelen zwischen der heutigen Zeit und der Zeit der ersten apostolischen Verkündigung, die für die missionarische Tätigkeit stets ein Vorbild sei.
"Zwischen dem ersten und dem zweiten Brief des Paulus an Timotheus", erinnerte der Patriarch, "hatte die christliche Gemeinschaft begonnen, sich abzukühlen in Bezug auf den Glauben und das christliche Leben", was in gewisser Weise den Prozessen ähnelte, die heute "in so vielen Regionen der Welt stattfinden, wo der Glaube ausstirbt und sich zurückzieht, bis hin zum Verschwinden".
In diesem Kontext könne sogar der Auftrag, das Evangelium zu verkünden, von "Müdigkeit, Schmerz, Traurigkeit und Verzweiflung" geprägt sein, bis hin zu "Scham und Scheu", den Glauben an Christus zu bekennen.
Hier müsse man sich auf Ereignisse der ersten apostolischen Verkündigung zurückbesinnen, die in den Briefen und der Apostelgeschichte aufgezeichnet sind, so der Patriarch laut "Fides".
Die Verkündigung des Evangeliums durch den heiligen Paulus und auch durch seinen Schüler Timotheus sei freudig und hoffnungsvoll gewesen trotz der Schwierigkeiten, "die es damals schon gab". Wenn "die anderen uns im Stich lassen", so der Patriarch weiter, könne es passieren, dass "die Liebe abkühlt und die Angst sich in uns einschleicht".
Aber gerade unter solchen Umständen", so der Primas der melkitischen Kirche, "wird es etwas leichter zu erkennen, dass wir in der Nachfolge Jesu und bei der Verkündigung seines Evangeliums jederzeit" das "Geschenk seiner Gnade" brauchen. Den neu geweihten Bischof erinnerte er daran, dass er durch die Weihe "heute einen Geist der Kraft" empfange. Und dieser Geist sei der Heilige Geist. „Du erhältst die Kraft vom Heiligen Geist nicht, sondern du empfängst den Heiligen Geist, und er ist es, der stark ist. Und nun bist du stark, weil der Heilige Geist, der stark ist, in dir wohnt und wirkt."
"In unserem Leben als Hirten", so Patriarch Youssef weiter, "können wir in die Versuchung geraten, Stärke und Autoritarismus, Stärke und Arroganz zu verwechseln."
"Unsere Herde muss eine Kraft sehen, die nicht unsere ist, sondern die des Heiligen Geistes, der in uns wohnt. Sie müssen den starken Heiligen Geist sehen, der in uns wohnt. Dann haben sie keine Angst. Wenn sie aber diesen mächtigen Heiligen Geist, der in uns wohnt, nicht sehen, weil wir in ihren Augen nichts anderes sind als Herrscher, arrogante, verächtliche Menschen, die in allem stark sind, außer in Christus, also schwach, dann werden sie sich von uns abwenden".
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