Vatikanstadt, 21 Januar, 2022 / 9:21 AM
Aufgrund der Covid-19-Krise werden der Papst und die Mitglieder der Römischen Kurie zum zweite Mal in Folge keine gemeinsamen geistlichen Exerzitien abhalten können, wie das Presseamt des Heiligen Stuhls gestern bekanntgab.
Der Heilige Vater hat deshalb "die in Rom residierenden Kardinäle, die Leiter der vatikanischen Dikasterien und die Oberen der Römischen Kurie eingeladen", dafür zu sorgen, die Exerzitien der Fastenzeit auf persönliche Weise abzuhalten, indem "sie sich vom Nachmittag Sonntag 6. März bis Freitag 11. März im Gebet zurückziehen."
Der Papst wird seine Exerzitien in der Casa Santa Marta durchführen; seine sämtliche Verpflichtungen in dieser Zeit, inklusive der Generalaudienz vom 9. März, sind abgesagt.
Seit 2014 finden die Fasten-Exerzitien des Papstes mit der Römischen Kurie außerhalb des Vatikans, in der Casa Divin Maestro ("Haus Göttlicher Meister") in Ariccia statt, das in den Albaner Bergen, circa 45 Kilometer von Rom entfernt, liegt.
Die "Casa Divin Maestro" gehört der Kongregation der Gesellschaft des heiligen Paulus, die aus mehreren Ordens- und Säkularinstituten besteht, und wir von ihr geleitet. Es handelt sich um einen abgeschiedenen, stillen Ort, der erlaubt, sich mit größerer Sammlung den Exerzitien zu widmen.
2020 kündigte der Heilige Vater im letzten Moment an, dass er an den Exerzitien der Kurie aufgrund einer Erkältung nicht teilnehmen könne und sie allein im Vatikan abhalten werde.
2021 waren die Exerzitien ebenfalls wegen Corona ausgefallen; der Papst schenkte den Oberen der Römischen Kurie damals ein Buch, das von einem Mönch des XVII. Jahrhunderts verfasst wurde - als Hilfe, um persönlich einige Tage der Besinnung durchzuführen.
Es handelt sich um das Buch "Abbi a cuore il Signore" ("Der Herr liege dir am Herzen"), ein Manuskript aus dem 17. Jahrhundert, geschrieben von einem anonymen Zisterziensermönch, der als "Meister von San Bartolo" bekannt ist.
Die italienische Ausgabe dieses Werks wurde vom Verlag San Paolo herausgegeben, die Einleitung dazu verfasste Monsignore Daniele Libanori, der seit dem 13. Januar 2018 Weihbischof von Rom ist.
Der Band wurde den in Rom ansässigen Kardinälen, den Leitern der vatikanischen Dikasterien und den Oberen der Römischen Kurie zusammen mit einem kurzen Schreiben des Papstes zugesandt, in dem er jeden einlud, die Exerzitien dort durchzuführen, wo es am für ihn am günstigsten sei.
"In diesem Jahr werden wir nicht die Gnade haben, auf einen Prediger für die Exerzitien zählen zu können, da die aktuelle Situation eine Versammlung von Personen verhindert, deshalb können wir nicht zusammen ins Exerzitienhaus" schrieb der Papst 2021.
In diesem Jahr ist es nun leider erneut so.
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