Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick rief in seiner Predigt zum 4. Advent zur Besinnung und zur Feier der Weihnacht auf: "Wer das Ziel kennt, der findet seinen Weg. Wer die wahre Weihnacht sucht, wird auch seine Form finden und dabei vorsichtig genug sein, alles ihm Mögliche zu tun, um Infektionen mit Covid-19 zu verhindern … Wenn das Ziel aus den Augen ist, beginnen die Irrwege." In der Tat: Die Diskussion, ob zu Weihnachten öffentliche Gottesdienste in Deutschland gefeiert werden sollen oder nicht, wurde in den letzten Tagen verstärkt und befeuert, nicht zuletzt durch die Stellungnahme von Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Kandidat für den CDU-Parteivorsitz. Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert den prominenten Politiker: "Ob die Christmette am Ende tatsächlich stattfindet, bleibt abzuwarten. Sollte es nicht so sein, ändert das nichts an der Bedeutung des Weihnachtsfestes." Laschet kündigte Gespräche mit den Religionsgemeinschaften an, bekräftigte aber zugleich, dass er nicht an ein Verbot von Gottesdiensten zu Weihnachten denke.

Unmissverständlich positionierte sich der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer im NDR: "Im Bistum Hildesheim werden wir die Kirchen offen halten. Wir haben uns vor wenigen Tagen mit allen Bischöfen Niedersachsens abgesprochen und werden uns streng an die Vorschriften halten, wie in der Pandemie umzugehen ist. Wir werden die Abstände einhalten und die Zahlen beschränken. Die Gottesdienste werden mit Mund-Nase-Bedeckung stattfinden. Aber wir brauchen offene Kirchen, wir brauchen Trosträume, wir brauchen Fundamente für Hoffnung und wir brauchen Zuversicht."

Behalten wir das Ziel im Blick, wie der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick empfiehlt, und begeben wir uns nicht auf Irrwege: Wir feiern das hochheilige Weihnachtsfest. Wären unsere Festgottesdienste bloß beliebte Angebote eines traditionalistischen Vereins für abendländische Kulturgeschichte, dann könnten wir nicht nur aus Gründen des Infektionsschutzes, sondern vollständig bis ans Ende der Zeiten darauf verzichten. Denken wir in diesem Jahr ganz besonders an die Botschaft des Engels: "Fürchtet euch nicht!" So akzeptieren wir alle Corona-Verordnungen, bleiben weltlich umsichtig und katholisch gelassen.

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