Die Sprache der Gegenwart verfügt über Eigenheiten. Kennen Sie den Begriff „Monitoring“? Für die postmoderne Kirche scheint dies wegweisend und heilversprechend zu sein. Am Donnerstag der vergangenen Woche hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Dr. Georg Bätzing erhellende Bemerkungen über das „Monitoring“ gemacht – mit Blick auf die Verbindlichkeit des Synodalen Wegs. Bischof Bätzing beschwor im Pressebericht der DBK die „Dynamik“ des Synodalen Wegs und die Sinnhaftigkeit der zu erwartenden Beschlüsse. Mit Blick auf die „Evaluation“ erscheine es sinnvoll, „die Beschlüsse nicht nur in die jeweilige Zuständigkeit zu verweisen, sondern die Phase der Umsetzung gebündelt zu monitoren. Ziel dieses Prozesses ist, die Dynamik des Synodalen Weges lebendig zu halten, der davon lebt, dass die sehr konkreten Einzelthemen im Licht des Ganzen gesehen und gedeutet werden.“ Zuständig für die Umsetzung wären die Ortsbischöfe. Doch der Vorsitzende der Bischofskonferenz äußert abweichende Ideen. Das „Monitoring“ bedeutet für Bätzing also scheinbar einer Art Richtlinienkompetenz, sicher unter Beteiligung etablierter Laienfunktionäre und Gremien, die dann in einer synodalen Räterepublik mitarbeiten könnten. Bätzing sagt weiter: „Wie ein solches Monitoring im Detail aussehen kann, werden wir weiter erarbeiten. Wichtig war in der Vollversammlung, dass wir uns mit einer Mehrheit auf einen solchen Schritt verständigt haben. Das zeigt: wir machen ernst.“

Einfach gläubige Katholiken kennen sich eher mit den zehn Geboten und mit dem Katechismus aus, was also ist „Monitoring“? Nicht jeder virulente Begriff aus der schönen neuen deutschen Synodaler-Weg-Kirchenwelt entstammt dem Begriffsrepertoire von Michel Foucault. Aufschluss bietet das Marketing. So informiert eine einschlägig bekannte Plattform namens Onlinemarketing in ihrem Lexikon über den Begriff „Monitoring“: „Monitoring (deutsch: Dauerbeobachtung) ist eine fortlaufende ständige Überwachung von Prozessen und Vorgängen. Es findet abseits der Computertechnik in vielen verschiedenen Branchen statt, wie in der Medizin, dem Marketing und den Naturwissenschaften. In der Computertechnik dient das Monitoring dazu Ausfälle und Störfaktoren schnellstmöglich zu erkennen und die Quelle derer zu identifizieren.“ Bischof Dr. Bätzing möchte das „System Kirche“ verändern – und die Mehrheit der deutschen Bischöfe scheint dem zu folgen. Als Katholiken wissen wir freilich, dass über die Kirche und damit über uns alle niemand anders als der Herr das letzte Wort haben wird. Ob mit Gott in der Kirchenprovinz Deutschland noch mehrheitlich gerechnet wird, steht dahin. Aber das macht nichts, denn Er wird wiederkommen in Herrlichkeit und sich jedem „Monitoring“ entziehen. Allein die Sprache, die Bischof Bätzing wählt, entstammt einer konzils-, glaubens- und theologiefremden Welt. Das ist befremdlich. Tröstlich bleibt, dass dieses Bekenntnis zum „Monitoring“ auf der Vollversammlung zwar mehrheitlich, aber mitnichten einstimmig gefasst wurde. Es gibt also einige Bischöfe in Deutschland, die mit diesem neuen „System Kirche“ auch fremdeln. Was mich betrifft, sage ich ganz einfach: Ich werde das Geschehen weiter „monitoren“ – und jede deutschkatholische Abweichung vom Glauben und von der Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte mache ich einfach nicht mit. So wird es vielen gläubigen Katholiken in Deutschland gehen – oder wie denken Sie darüber?

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Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

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