Ein Kommentar von Martin Grünewald.
Mit Argumentationstricks antwortet Bischof Georg Bätzing dem Papst. Allerdings ist seine Strategie durchschaubar. Deshalb überrascht es nicht, dass das römische Kirchenoberhaupt zunehmend deutlich reagiert.
Die deutschen Bischöfe stehen in einer Situation, sich entweder für einen Sonderweg zu entscheiden, der die Gemeinschaft der Weltkirche verlässt, oder die Gemeinschaft mit dem Papst beizubehalten und seiner Weisung zu entsprechen.
Die kirchliche Morallehre wird im Bistum Limburg auf den Kopf gestellt. Die neuen Regeln hatte Bischof Georg Bätzing bereits am 17. Mai 2022 zur Umsetzung freigegeben.
„Bei einzelnen deutschen Bischöfen“ habe der ad-limina-Besuch „Nachdenklichkeit ausgelöst“. Und dennoch: „Ein weiteres Wort aus Rom ist notwendig.“
Jetzt werden Kandidaten für ein neues Gremium gesucht, das es nicht geben darf.
Auffällig war bereits die kurzfristige Absage von Papst Franziskus, der unerwartet auf die noch am Freitagmorgen angekündigte Teilnahme am Gespräch verzichtete.
Die Bundesregierung verabschiedet sich von der wichtigsten Grundlage der Gesellschaft.
Die Missachtung des Rechtsstaates ist ebenso zerstörerisch wie die Ablehnung kirchlicher Errungenschaften.
Georg Bätzing und die deutschen Bischöfe, die dem Orientierungstext zugestimmt haben, müssen sich fragen lassen. Wie haltet ihr es mit der ersten Barmer These? Gilt sie? Ja oder Nein?