US-Bischof: Politiker, die Abtreibung unterstützen, sollten nicht Kommunion empfangen

"Wenn ein Politiker der Diözese Las Vegas sich im Widerspruch zur Lehre der Kirche über die Heiligkeit des menschlichen Lebens befindet, bitte ich ihn oder sie, freiwillig auf den Empfang der Heiligen Kommunion zu verzichten"

Bischof George Thomas von Las Vegas
Bistum Helena

Der Bischof von Las Vegas hat als Reaktion auf einen Meinungs-Artikel einer katholischen Politikerin, in der sie sich für die Abtreibung ausspricht, alle katholischen Politiker, die mit der Lehre der Kirche zur Abtreibung nicht einverstanden sind, aufgefordert, nicht zur Heiligen Kommunion zu gehen.

"Es ist meine aufrichtige Hoffnung, dass katholische Politiker und Katholiken im Allgemeinen diesen Zeitpunkt nutzen, um ihr eigenes Herzen zu prüfen und die moralische Überzeugung der Kirche über die Unverletzlichkeit und Würde des menschlichen Lebens neu zu bedenken", schrieb Bischof George Thomas am 24. Januar.

"Wenn ein Politiker der Diözese Las Vegas sich im Widerspruch zur Lehre der Kirche über die Heiligkeit des menschlichen Lebens befindet, bitte ich ihn oder sie, freiwillig auf den Empfang der Heiligen Kommunion zu verzichten, während er oder sie ein öffentliches Amt bekleidet."

"Ich lege die Verantwortung für diese Entscheidung auf die Schultern des einzelnen Politikers und nicht auf den Rücken der Pfarrer oder der eucharistischen Spender", fügte er hinzu.

Er sagte, er begrüße ein privates Gespräch mit jedem katholischen Politiker, der eine Position vertrete, die der kirchlichen Lehre zur Abtreibung widerspreche.

Bischof Thomas' Erklärung wurde durch eine Kolumne der demokratischen Abgeordneten Susie Lee in der Zeitung "Las Vegas Sun" vom 24. Januar ausgelöst, in der sie den US-Senat aufforderte, das Recht auf Abtreibung im Bundesgesetz zu verankern. Nevada hat freizügigere Abtreibungsgesetze als die meisten anderen Bundesstaaten, und viele Frauen reisen aus anderen Bundesstaaten an, um eine Abtreibung in Nevada vornehmen zu lassen.

"Als Katholikin habe ich ein tiefes Verständnis für das moralische Dilemma, das die Entscheidung für eine Abtreibung darstellt. Gleichzeitig ist die Entscheidung, Mutter zu werden, eine sehr persönliche Entscheidung, und diese Entscheidung sollte zwischen der Frau, ihrer Familie und ihrem Arzt bleiben", schrieb Lee.

"Wenn Extremisten sich in diese Entscheidung einmischen, weigern sie sich, die körperliche Autonomie der Frauen anzuerkennen, bringen sie möglicherweise in lebensbedrohliche Situationen und zwingen sie oft in eine Zukunft, die sie weder gewollt noch vorbereitet haben."

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Lee weiter: "Ich werde mich immer dafür einsetzen, dass Frauen die Freiheit haben, sich uneingeschränkt und medizinisch korrekt von ihren Ärzten beraten zu lassen und ihre eigenen Entscheidungen über ihre Gesundheit und ihren Körper zu treffen. Der Schutz des Rechts auf sichere, legale Abtreibung wird ein harter Kampf sein, aber ich werde niemals nachgeben."

Bischof Thomas bezeichnete Lees "tiefes Verständnis" als "höchst fehlerhaft" und stellte fest, dass sie "eine Position eingenommen hat, die in krassem Gegensatz zur geheiligten moralischen Lehre der katholischen Kirche steht".

"In ihrer gesamten Kolumne wirbt Lee für eine uneingeschränkte reproduktive Versorgung, ohne jemals die Konsequenzen ihrer Befürwortung für das ungeborene Kind zu erwähnen, von dem seit dem Inkrafttreten von Roe v. Wade vor 49 Jahren über 60 Millionen im Mutterleib vernichtet wurden", schrieb Thomas.

Thomas zitierte ein Dokument der US-Bischöfe vom November 2021 über die Eucharistie: "Wenn jedoch ein Katholik in seinem persönlichen oder beruflichen Leben wissentlich und hartnäckig die festgelegten Lehren der Kirche ablehnt oder wissentlich und hartnäckig ihre endgültige Lehre zu moralischen Fragen zurückweist, würde er oder sie seine oder ihre Gemeinschaft mit der Kirche ernsthaft beeinträchtigen."

Die Kirche lehrt, dass "alle Menschen ausnahmslos einzigartige und unwiederholbare Gaben Gottes sind. Wir sind der Meinung, dass jeder nach Gottes Ebenbild geformt ist, und deshalb darf es keine Wegwerfmenschen, keine Wegwerfseelen und keine Bürger zweiter Klasse geben", schrieb er.

"Diese Überzeugung erklärt die Ehrfurcht der katholischen Kirche vor dem ungeborenen Leben, unsere Fürsorge für Hungernde und Obdachlose, unsere Investitionen in umfassende Adoptionsdienste, unsere Unterstützung für eine legale Einwanderungsreform und unser Eintreten für die Armen und Schwachen in der Gesellschaft... Ich bin der Meinung, dass das ungeborene Kind zu den Schwächsten in unserer Mitte gezählt werden muss."

Die Debatte darüber, ob katholische Politiker, die öffentlich die Abtreibung unterstützen, zur Heiligen Kommunion zugelassen werden können, hat sich in den letzten Jahren mit der Wahl von Joe Biden, dem zweiten katholischen Präsidenten und Befürworter der legalisierten Abtreibung, verschärft.

In einem kürzlichen Interview mit der Las Vegas Sun sagte Thomas, er glaube "absolut", dass Biden ebenfalls vom Empfang des Sakraments absehen sollte.

In Canon 915 des Codex Iuris Canonici (CIC) heißt es:

"Zur heiligen Kommunion dürfen nicht zugelassen werden Exkommunizierte und Interdizierte nach Verhängung oder Feststellung der Strafe sowie andere, die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren."

Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger schrieb 2004 ein Memorandum an die katholischen Bischöfe der USA, in dem er die Anwendung des Kirchenrechts auf den Empfang der Heiligen Kommunion erklärte.

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Las Vegas ist kein Einzelfall

Andere Bischöfe, wie Bischof Thomas Paprocki von Springfield in Illinois, haben gesagt, dass katholische Amtsträger, die öffentlich permissive Gesetze zu schweren Übeln wie Abtreibung und Euthanasie unterstützen, nicht zur Kommunion zugelassen werden dürfen.

Im Februar 2018 sagte Bischof Paprocki: "Da sein Abstimmungsverhalten bei der Unterstützung der Abtreibung über viele Jahre hinweg ein 'hartnäckiges Verharren in einer offenkundigen schweren Sünde' darstellt, geht die Bestimmung weiter, dass Sen. Durbin nicht zur Heiligen Kommunion zugelassen werden darf, bis er diese Sünde bereut. Diese Bestimmung soll nicht bestrafen, sondern einen Sinneswandel herbeiführen."

Und im Juni 2019 verfügte er, dass "Illinois Senatspräsident John Cullerton und der Sprecher des Repräsentantenhauses Michael J. Madigan, die die Verabschiedung des Gesetzes über die Abtreibung von 2017 (House Bill 40) sowie des Gesetzes über die reproduktive Gesundheit von 2019 (Senate Bill 25) ermöglicht haben, in der Diözese Springfield in Illinois nicht zur Heiligen Kommunion zugelassen werden, weil sie hartnäckig darauf beharrt haben, das abscheuliche Verbrechen und die sehr schwere Sünde der Abtreibung zu fördern, was durch den Einfluss, den sie in ihren Führungsrollen ausgeübt haben, sowie durch ihre wiederholten Abstimmungen und ihre verstockte öffentliche Unterstützung der Abtreibungsrechte über einen längeren Zeitraum hinweg belegt wird."

"Diese Personen können erst dann wieder zur heiligen Kommunion zugelassen werden, wenn sie diese schweren Sünden wirklich bereut und darüber hinaus eine angemessene Wiedergutmachung für Schaden und Skandal geleistet oder zumindest ernsthaft versprochen haben, dies zu tun, wie es nach meinem Urteil oder dem Urteil ihres Diözesanbischofs in Absprache mit mir oder meinem Nachfolger entschieden wird", fügte Bischof Paprocki hinzu.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.