Krakau - Mittwoch, 27. Juli 2016, 8:18 Uhr.
Als Reaktion auf die brutale Hinrichtung von Pfarrer Jacques Hamel durch Anhänger des Islamischen Staates haben Frankreichs Bischöfe für Freitag, 29. Juli einen Fastentag angeordnet.
Kardinal Robert Sarah, der während des Jahrs der Barmherzigkeit an Freitagen nichts isst oder trinkt, meldete auf Twitter, er werde am gleichen Tag dies für den Ermordeten tun.
Pendant l'année de la miséricorde, je jeûne chaque vendredi, sans eau ni aliment. Dans 48h, j'offrirais mon jeûne au Père Jacques Hamel +RS
— Cardinal R. Sarah (@Card_R_Sarah) July 27, 2016
Msgr. Olivier Ribadeau Dumas, Generalsekretär der Bischofskonferenz, erklärte die Entscheidung der französischen Bischöfe: "Was in Frankreich geschehen ist, ist zuvor in anderen Ländern passiert, und wir erleben tatsächlich, dass Christen für ihren Glauben ihr Leben lassen", sagte er Journalisten in Krakau am Rande des Weltjugendtages.
"Sie sterben, weil sie Ziel des Hasses sind, und das gibt uns tatsächlich noch mehr Motivation, das Leben der Brüderlichkeit zu leben, zu dem wir ohnehin berufen sind."
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Zwei bewaffnete Islamisten hatten gestern in der Gemeinde Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen in der Normandie die Pfarrkirche während der heiligen Messe gestürmt. Sie nahmen mehrere Geiseln, darunter zwei Nonnen. Dann zwangen sie den 86 Jahre alten Priester, sich hinzuknien, bevor sie ihm die Kehle durchtrennten. Die Täter filmten den Mord. Eine weitere Geisel wurde schwer verletzt.
Die Terroristen wurden von Sicherheitskräften erschossen, bevor sie weiteres Blut vergiessen konnten. Der Islamische Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag bekannt. Einer der beiden Täter war ein den Behörden bekannter 19 Jahre alter radikaler Moslem, der bereits mit einer elektronischen Fuss-Fessel versehen war.
Monsignore Dumas räumte ein, selber geschockt und traurig zu sein, doch betonteer , dass auch dieser jüngste Terror-Angriff nicht dazu verleiten solle, Böses und Gewalt herrschen zu lassen. "Ein Priester ist ein Symbol für Frieden und Brüderlichkeit, und er war ein alter Priester, seit über 50 Jahren Priester in Frankreich", so der Generalsekretär.
"Wir wollen Dialog zwischen den verschiedenen Menschen in unserem Land beibehalten und entwickeln", fuhr Msgr. Dumas fort.
Der Weltjugendtag müsse mit "um so größerer Intensität" fortgeführt werden, sagte der Priester. Aus der Diözese Rouen sind etwa 300 Pilger in Polen dabei; aus ganz Frankreich sind es zehnmal soviele.