Indien: Bischof und mehrere Priester wegen "illegaler Sandgrube" festgenommen

Syro-Malankarische Kirche vom Heiligen Herzen Jesu im indischen Mylapra (Bundesstaat Kerala).
Feby Varghese via Wikimedia (CC BY 3.0)

Ein katholischer Bischof und mehrere Priester sind Berichten zufolge in Indien festgenommen worden, weil sie auf dem Land der Diözese illegal Tagebau betrieben haben sollen.

Bei den Verhafteten handelt es sich um Bischof Samuel Irenios Kaattukallil von der Syro-Malankara-Eparchie von Pathanamthitta und fünf Priester der Eparchie, darunter ein Generalvikar, berichtet UCA News.

Den Geistlichen wird vorgeworfen, den Abbau von Flusssand im großen Stil auf einem rund 121 Hektar großen Grundstück der Eparchie ermöglicht zu haben, das in der Vergangenheit für die Landwirtschaft genutzt wurde. Die illegale Operation, bei der offenbar etwa 27.700 Kubikmeter Sand entnommen wurden, befindet sich am Ufer des Thamirabarani-Flusses im Bundesstaat Tamil Nadu.

Der Sandabbau ist in Indien ein einträgliches Geschäft, da der Sand häufig für die Bauindustrie verkauft wird. In den meisten Gebieten ist der Sandabbau jedoch verboten, da er schwere ökologische Folgen hat und einige Flüsse große Teile ihres Bettes verlieren.

Nach Angaben der Kirchenverwaltung betrieb der Pächter das illegale Sandwerk. Wegen der COVID-19-Pandemie habe man das Land zwei Jahre lang nicht besichtigen können und nichts gewusst.

Der Pächter dagegen hat Berichten zufolge den Bischof und die Priester beschuldigt, am Geschäft beteiligt zu sein. Den gleichen Verdacht hegt die Staatsanwaltschaft, die gegen die Geistlichen ermittelt hat.

Ein ranghoher Priester, der anonym bleiben wollte, erklärte gegenüber UCA News, dass das Grundstück – eigentlich eine Kokosnuss- und Stachelbeerplantage – seit 40 Jahren der Eparchie gehöre. Ob und wie das Bistum nicht ahnen konnte, dass auf dem rund 170 Fußballfelder großen Grund ein großer Tagebau betrieben wurde, ist unklar.

Die syro-malankarische Kirche ist eine katholische Ostkirche der südindischen Thomaschristen mit rund 450.000 Anhängern in acht Bistümern. Die Liturgiesprache ist Malayalam.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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