Krakau - Dienstag, 2. August 2016, 8:12 Uhr.
Die Entscheidung des Papstes, den nächsten Weltjugendtag in Panama zu feiern, ist Ausdruck seiner Absicht, die Aufmerksamkeit auf die Ränder zu richten. Das haben die Bischöfe des mittel-amerikanischen Staates mitgeteilt. Sie hofften, die Veranstaltung werde "eine Brücke" schlagen für die aus der ganzen Welt erwarteten Besucher.
"Ich denke, das wird eine Chance für die Wiederbelebung der Kirche generell sein, und besonders für die Jugend...nicht nur aus Panama, sondern aus Mittelamerika und ganz Lateinamerika", sagte Kardinal José Luis Lacunza Maestrojuán gegenüber CNA.
Das demographisch junge Lateinamerika habe so Gelegenheit, in Panama "seine Batterien" aufzuladen, um als Christen zu leben.
Der Bischof von David, einem Bistum in Panama, wies darauf hin, dass er seit einem Jahr der erste Kardinal seines Landes sei – und scherzte, Papst Franziskus "hat viel Schabernack getrieben, der erste war, mich zum Kardinal zu ernennen. Das war ein großer Streich!"
Nun hätten die Panamaer "eine Chance, sich so zeigen wie wir wirklich sind", sagte er, und erklärte, Papst Franziskus möge "den Streich" gespielt haben, indem er Panama die Aufgabe übertrug, das Treffen 2019 zu organisieren, doch "mit einem großen Lächeln gibt er uns diese Herausforderung, vorwärts zu gehen.
Papst Franziskus gab die Entscheidung des nächsten Ortes der Feier des WJT nach der Abschlussmesse des WJT in Krakau bekannt.
Gegenüber CNA sagte Kardinal Lacunza, dass Panama aufgrund seiner geographischen Lage eine Brücke zwischen Nord-, Süd-, und Mittel-Amerika sei.
Einer der Gründe, warum Papst Franziskus Panama als Gastgeberland gewählt habe – auch wenn er sich da nicht 100 Prozent sicher sei – könnte sein, dass viele Jugendliche aus Mittel-Amerika günstig nach Panama reisen könnten, so der Bischof von David.
In einer Pressekonferenz am 31. Juli stellte sich der Kardinal auch der Frage, ob Panama angesichts seiner Größe und Ressourcen überhaupt dazu in der Lage sei, Gastgeber eines Weltjugendtages zu sein.
In seiner Antwort verwies Kardinal Lacunza auf den Toriijos-Carter-Vertrag, der 1999 die Hoheit über den Panama-Kanal von den USA auf Panama übertrug. Damals hätten Leute auch gefragt, ob die Panamaer in der Lage wären, dies zu leisten.
"Die Panamaer haben gezeigt, dass dass sie nicht nur den Kanal managen können, sondern diesen sogar verbreitern", sagte der Kardinal. Und der WJT dort könne eine Brücke für die ganze Welt sein, fuhr er fort.
Das Organisationskomitee (OK) habe bereits mit der Planungsarbeit begonnen.
Bishof Manuel Ochogavía Barahona von Colon-Kuna Yala, der auch an der Pressekonferenz teilnahm, sagte CNA, es gehe darum, der Jugend zu dienen.
"Unsere Realität in Lateinamerika ist eine, die wirklich Gott braucht", sagte er. Ein Kontinent, der unter Gewalt, Schmuggel und Armut leide, brauche er eine Jugend, die darauf Antworten gebe, sagte Bischof Barahona.