Fairfax - Dienstag, 17. Mai 2022, 9:32 Uhr.
Nachrichten zum Verleumdungsprozess von Johnny Depp und Amber Heard, die sich gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigen, gehen weltweit täglich durch die Medien.
Das Drama verhandelt jedoch ein katholisches Thema: Das Sakrament der Ehe, und vor allem die Frage, wie eine katholische Ehe eine solche Tragödie vermeiden kann.
In einem Gespräch mit unserer spanischsprachigen Schwesternagentur ACI Prensa warnte Isabella Menegazzo, Psychologin am Institut Juntos por la Vida (Gemeinsam für das Leben), einer Organisation, die sich seit mehr als einem Jahrzehnt der Förderung von Leben und Familie widmet, dass "alle Märchen zu Horrormärchen werden können."
"Diejenigen, die diesen Prozess verfolgen, sehen die ungeschminkte Realität: dass sich das, was zunächst idyllisch erscheinen mag, als Horrorgeschichte entpuppen kann. Und dass das nicht unbedingt das Ergebnis eines unaufhaltsamen Schicksals ist, sondern das Ergebnis von Handlungen, Unterlassungen und Entscheidungen, von besiegten Konditionierungen und von Konditionierungen, die gesiegt haben."
Menegazzo wies darauf hin, dass es "viele Faktoren sind, die diesen Weg geebnet haben."
"Unter dem Strich ist diese Geschichte interessant, weil es die Geschichte eines jeden von uns ist, der sich danach sehnt, glücklich zu sein, zu lieben und geliebt zu werden, ein erfülltes und pulsierendes Leben zu führen; wir können Fehler machen, scheitern und in unserem Inneren Schuldgefühle empfinden."
"Wir alle könnten Amber und Johnny sein", erklärte sie.
Die Schauspieler Johnny Depp und Amber Heard, die zwischen 2015 und 2017 standesamtlich verheiratet waren, tragen in den Vereinigten Staaten einen Verleumdungsprozess aus.
Depp klagte Heard aufgrund eines Zeitungsartikels der "Washington Post" von 2018 an, in dem sie sich als Opfer von häusliche Gewalt darstellt.
Laut dem Schauspieler, der in erfolgreichen Filmen wie Fluch der Karibik oder Phantastische Tierwesen mitspielte, verursachte der Text seiner Ex-Frau - obwohl dieser ihn nicht namentlich erwähnte - einen schweren Imageschaden und erhebliche finanzielle Verluste.
Die Gerichtsverhandlungen werden live übertragen, und Fragmente der Aussagen der Ex-Ehepartner und der Zeugen verbreiten sich über soziale Netzwerken wie TikTok.
Im Prozess wurde eine Reihe gegenseitiger Gewalthandlungen, Untreue, Drogen- und Alkoholmissbrauch aufgedeckt.
"Gewalt ist mehr als schlagen", kommentierte Isabella Menegazzo. "Jede Gewalt beginnt damit, den anderen zum Mittel für den eigenen Zweck zu machen."
"Wenn wir in einer Diskussion den anderen herabsetzen, ihn verachten oder angreifen, wird das zum Ziel, um ein ungeordnetes Bedürfnis nach Macht zu befriedigen", erklärte sie.
Die Psychologin betonte, dass aus diesem Grund "Gewalt nicht nur ein Schlag oder ein Schimpfwort ist, sondern eine existentielle Haltung gegenüber dem anderen."
Zur Medienberichterstattung über den Prozess von Johnny Depp und Amber Heard äußerte Menegazzo, dass "der Unmut über den Mangel an Wahrhaftigkeit eine universelle Tatsache ist."
"Unabhängig davon, wer mehr Anhänger auf seine Seite gebracht hat, der Mangel an Wahrhaftigkeit ist eine Tatsache, die Gläubige, Ungläubige und Menschen aller Art, die diesen Fall verfolgt haben, anwidert."
"Der Mensch mag Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Wir sind Wesen, die das Gute in der Wahrheit erkennen", unterstrich sie.
Menegazzo betonte, dass im Prozess "alle ein faires Ergebnis erwarten."
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"Angesichts von Taten, die die Menschenwürde verletzen, ist es menschlich, einen gerechten Ausgang zu erwarten", sagte sie, präzisierte aber, dass "an diesem Fall so viel mehr dran ist" und nur "der Blick eines barmherzigen und gerechten, guten und treuen Gottes kann es sehen."
Die Psychologin erinnerte daran, dass Gott "ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz nicht verschmäht" und "das strengste Gericht gegen jene anwendet, die glauben, zu den ´Gerechten´ zu gehören."
Der Herr, betonte sie, "ist der Einzige, der Amber und Johnny, dich und mich gerecht beurteilen kann."
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