Abuja - Montag, 20. Februar 2023, 15:20 Uhr.
Um das Chaos bei der Einführung fälschungssicherer Banknoten müsse die nigerianische Bundesregierung „unverzüglich“ den Umlauf des neuen Bargelds erhöhen, erklärten die Bischöfe des Landes am Donnerstag.
In der Erklärung, die zum Abschluss der ersten Vollversammlung der Bischöfe für das Jahr 2023 herausgegeben wurde, sagten die Mitglieder der Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN): „Wir fordern die Bundesregierung und die zuständigen Stellen auf, den Umlauf der neuen Naira-Noten sofort zu erhöhen und angemessene geldpolitische und andere relevante Maßnahmen zu ergreifen und umzusetzen, die das Leid und die Not unseres Volkes lindern.“
In ihrer Botschaft sagten die CBCN-Mitglieder, sie fänden es bedauerlich, dass einige Menschen die neuen Banknoten „horten“ und so ihre Verbreitung einschränken. „Wir ermahnen diejenigen, die beim Horten der neuen Währung und der Erdölprodukte mitwirken, von solchen heimtückischen Handlungen abzusehen“, so die Erklärung.
Die Bischöfe lobten die Nigerianer für ihren Mut angesichts der schwierigen Situation und dankten Präsident Muhammadu Buhari für die Genehming, die alten N200-Noten länger zu verwenden.
Im Oktober letzten Jahres hatte die nigerianische Zentralbank Pläne zur Umgestaltung ihrer Banknoten mit dem höchsten Wert angekündigt, um dem Problem des Bargeldüberschusses und der Inflation zu begegnen.
Die Zentralbank erlaubte den Bürgern, ab Januar 2023 alte Naira-Noten gegen die neu gestalteten Scheine einzutauschen, um die Einführung und den Umlauf der neuen Währung zu fördern, bevor die alten Scheine Ende Januar ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren sollten.
In ihrem Kommuniqué beklagten die Bischöfe auch die schwierige wirtschaftliche Lage Nigerias, die ihrer Meinung nach teilweise auf das Chaos um die neuen Banknoten und den Wertverlust der nigerianischen Währung zurückzuführen ist: „Unsere bröckelnde nationale Wirtschaft hat das Leben für unser Volk weiterhin schwierig und hart gemacht. Während der Wert des Naira weiter sinkt, steigen die Kosten für Waren und Dienstleistungen, einschließlich Lebensmittel, weiter an.“
Und weiter: „Die mangelhafte Umsetzung der Bargeldtauschpolitik, die zu einer Bargeldknappheit geführt hat, hat die Qualen, den Hunger, die Wut und die Frustration der Menschen noch verstärkt.“
Die anhaltende Treibstoffknappheit habe ebenfalls zum Leid der Nigerianer beigetragen, die „viele Stunden in langen Warteschlangen unter harten Bedingungen verbringen, um Treibstoff zu exorbitanten Preisen zu kaufen“.
Darüber hinaus beklagten die Bischöfe die hohe Arbeitslosigkeit, die in Afrikas bevölkerungsreichstem Land zu wirtschaftlicher Not unter der Jugend geführt hat.
Angesichts der Armut, so die nigerianischen Bischöfe, „fliehen viele junge Menschen entweder aus dem Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen oder greifen zu Kriminalität und zur Bettelei, um zu überleben“. Die Armut werde „durch die wachsende Schuldenlast, die unsere Zukunft und die der kommenden Generationen belastet, noch verschärft“.
Die Bischöfe forderten die Regierung auf, „ein günstiges Umfeld für die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen sowohl durch die Regierung als auch durch den privaten Sektor zu schaffen“. Sie appellierten an die Regierung, „ihrer Hauptverantwortung für den Schutz des Lebens und des Eigentums der Nigerianer gerecht zu werden“.
Außerdem forderten sie alle Nigerianer auf, „die Sicherheitsmaßnahmen in ihren Häusern und Institutionen zu verstärken“ sowie „gesetzestreu und wachsam zu sein und alle Formen von Gewalt und Kriminalität zu meiden“.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der für Afrika zuständigen englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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