Managua - Donnerstag, 8. Juni 2023, 12:15 Uhr.
Nach Recherchen der nicaraguanischen Tageszeitung El Confidencial hat die Diktatur von Daniel Ortega mehr als eine halbe Million Dollar einbehalten, die die humanitäre Hilfsorganisation der US-Bischöfe, Catholic Relief Services (CRS), der Kirche von Estelí gespendet hatte.
Unabhängige Medien berichteten am 2. Juni, dass die Spende in Höhe von 563.206 US-Dollar am 14. Juni 2012, als Abelardo Mata Diözesanbischof war, rechtmäßig an die Caritas von Estelí überwiesen wurde.
Umgerechnet ist das eine Summe in Höhe von etwa 524.000 Euro.
Die Wohltätigkeitsorganisation, deren Rechtspersönlichkeit am 7. Februar 2022 von der Nationalversammlung aufgehoben wurde, erklärte sich bereit, das Geld der Diözese Estelí zu spenden, deren Apostolischer Administrator derzeit Bischof Rolando Álvarez ist. Der Prälat war im Februar zu Unrecht zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil ihn das Regime des Hochverrats beschuldigt hatte.
Bei dem Geld handelte es sich laut der Nachrichtenagentur um den Rest einer Spende, die die CRS für den Bau eines Krankenhauses vorgesehen hatte.
"Der Vorwurf der Geldwäsche ist unbegründet, denn das Geld ist sauber, es gehört der Diözese Estelí und die Diözese entscheidet, wie es am besten verwendet wird", so eine Quelle gegenüber El Confidencial.
Die Zeitung berichtete außerdem, dass nicht nur das Regime das Geld zurückhalte, sondern auch acht Personen aus der Diözese verhaftet worden seien, "gegen die wegen Geldwäsche ermittelt wird".
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Es handelt sich um die Priester Rodríguez Benavides und Leonardo Guevara Gutiérrez sowie die Laien Julio Sevilla, Julio Berríos, Bladimir Pallés, María Verónica Herrera Galeano, Freydell Andino und Mariví Andino.
Die Verhaftungen erfolgten, nachdem die nicaraguanische Polizei am 27. Mai die Bankkonten der Kirche im Land gesperrt und sie später der Geldwäsche beschuldigt hatte. Das Regime behauptete, Hunderttausende von Dollar in den Einrichtungen verschiedener Diözesen wie Matagalpa und Estelí gefunden zu haben, wo der inhaftierte Álvarez Bischof bzw. Apostolischer Administrator ist.
Die Menschenrechtsaktivisten erklärten jedoch, dass sich die Anschuldigungen nicht erhärten ließen.
"Wir hoffen, dass die zuständigen Behörden, sobald die Situation geklärt ist, die Vorsichtsmaßnahmen aufheben, dass die Betroffenen zu ihren jeweiligen Aufgaben zurückkehren und weiter für den Fortschritt und die Entwicklung unseres geliebten Nicaragua arbeiten", so die Quellen innerhalb der Diözese gegenüber dem Outlet.
Am 6. Juni erklärte Félix Maradiaga, ein nicaraguanischer politischer Aktivist und ehemaliger politischer Gefangener, gegenüber ACI Prensa, dem spanischsprachigen Nachrichtenpartner von CNA Deutsch, dass die Daten der Untersuchung von El Confidencial "korrekt" seien und "von Quellen innerhalb des Landes" überprüft worden seien.
Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur, ACI Prensa.