Wer ist der neue Erzbischof von Brüssel? Was man über Luc Terlinden wissen sollte

Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Erzbischofs von Brüssel, Luc Terlinden, am 22. Juni 2023
HATIM KAGHAT/BELGA MAG/AFP via Getty Images

Papst Franziskus hat den 54 Jahre alten Generalvikar Luc Terlinden zum neuen Erzbischof von Mechelen-Brüssel ernannt — und damit die derzeit amtierenden Bischöfen Belgiens für den Metropolitansitz übergangen. 

Das Amt des Erzbischofs von Mechelen-Brüssel, dem Primas von Belgien, gilt als das wichtigste Amt in der katholischen Kirche des Landes.

Terlinden ist seit 2021 Generalvikar der Erzdiözese. Seine Bischofsweihe findet am 3. September in der Sint-Rombouts-Kathedrale in Mechelen statt. 

Der in Etterbeek, einem Vorort von Brüssel, geborene Terlinden trat nach dem Studium der Wirtschaftsingenieurwissenschaften, dem Wehrdienst und einer kurzen Tätigkeit als Gymnasiallehrer in das Priesterseminar ein.

Einen Monat vor seinem 31. Geburtstag wurde er 1999 zum Priester geweiht und promovierte anschließend in Rom in Moraltheologie. In seiner Doktorarbeit befasste er sich unter anderem mit den Schriften des heiligen John Henry Newman.

Das priesterliche Wirken des gewählten Erzbischofs ist geprägt von seiner Hinwendung zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Bei seinem ersten Einsatz in einer Pfarrei in Louvain-la-Neuve im Jahr 2003 gründete er ein Oratorium für Jugendliche. 2013 war er Mitbegründer einer Gruppe für Studenten und junge Berufstätige mit dem Namen "Pôle Jeunes XL" in einem Brüsseler Vorort.

Neun Jahre lang war er Leiter der Abteilung für Berufungspastoral der Erzdiözese und Rektor des französischsprachigen Priesterseminars der Erzdiözese, wo er auch Moraltheologie unterrichtete.

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Terlinden erzählte der flämischen katholischen Zeitschrift Kerk en Leven im Jahr 2021, dass er als junger Priester beim Weltjugendtag 2000 in Rom ein einschneidendes Erlebnis hatte. Als junger Mann nahm er an einer Militärwallfahrt nach Lourdes in Frankreich teil.

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Der gewählte Erzbischof gehört der Priesterbruderschaft Jesus Caritas an, einer Priestergemeinschaft nach dem Vorbild des heiligen Charles de Foucauld, und hat als Haustier einen Dackel namens Oscar.

In seinem ersten Interview nach der Bekanntgabe seiner Ernennung sagte Terlinden, er habe "viel zu lernen" und drückte seine Unterstützung für den synodalen Prozess aus, so Kerknet, die Website der katholischen Kirche in Flandern, dem flämischsprachigen Teil Belgiens.

Als bischöflichen Wahlspruch wählte er "Fratelli tutti" (alle Brüder).

Terlinden wird Nachfolger von Kardinal Jozef De Kesel (76), der aus der flämischen Region Belgiens stammt.

Mit der Ernennung Terlindens, der aus dem französischsprachigen Teil Belgiens stammt, folgt Papst Franziskus der Tradition, abwechselnd einen Flamen und einen Frankophonen zum Erzbischof von Brüssel zu ernennen. 

Ähnlich wie einige ihrer Amtsbrüder in Deutschland haben belgische Bischöfe mit LGBT-Aktionen für Irritationen gesorgt: 2022 kündigten mehrere Hirten, darunter der nun in den Ruhestand gegangene Erzbischof Jozef De Kesel, die Einführung von Segnungszeremonien für gleichgeschlechtliche Paare in ihren Diözesen an.

Die Bischöfe — wie manche deutschen Amtsbrüder — handelten in offener Missachtung der vatikanischen Klarstellung von 2021, dass die katholische Kirche nicht homosexuelle Verbindungen liturgisch segnen kann. Die Bischöfe Flanderns haben außerdem eine Liturgie für die Feier gleichgeschlechtlicher Partnerschaften herausgegeben.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.