Mexiko-Stadt - Donnerstag, 29. Juni 2023, 12:44 Uhr.
Kardinal Robert Sarah, emeritierter Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, hat in Mexiko angesichts der "Krise des Glaubens", die die Welt heute erlebt, fünf Ratschläge gegeben.
Am Montag, 26. Juni, sprach der Kardinal an der Universität La Salle auf dem Campus von Mexiko-Stadt zum Thema "Zeugen der Wahrheit in einer Welt der Krise".
Der afrikanische Kardinal wies darauf hin, dass "es in unseren Tagen so viel Verwirrung, so viel Unklarheit und Unsicherheit in Lehre und Moral gibt, sowohl außerhalb als auch innerhalb der Kirche, besonders was die Identität Christi und das von ihm vermittelte Heil betrifft".
1. Das Wort Gottes
Der Kardinal forderte die Anwesenden auf, sich mit dem Wort Gottes vorzubereiten, um das Böse zu bekämpfen und gut gerüstet zu sein. Er zitierte die Bibelstelle aus Mt 4,1-11, als Jesus in die Wüste geführt wurde, wo er vom Satan versucht wurde.
Kardinal Sarah wies darauf hin, dass "unsere Hauptwaffe im geistlichen Kampf das Wort ist, das wir sehr gut kennen müssen".
2. Das Gebet
"Die andere grundlegende Waffe ist das Gebet. Papst Benedikt hat uns in den letzten zehn Jahren seines Lebens eine große Lektion über die Kraft des Gebets erteilt", erinnerte er.
Der Kardinal ermutigte uns, nicht aufzuhören zu beten, zur Messe zu gehen und zu beichten: "Heute müssen wir uns diese göttlichen Gaben dringend wieder aneignen", betonte er.
Kardinal Sarah ermutigte uns auch, in der Stille zu beten, nachzudenken und mit Gott zu sprechen.
3. Innerlichkeit
"Wenn wir uns in die Wüste des inneren Lebens zurückziehen, erkennen wir die Wahrheit, dass die Schöpfung sich im Krieg mit dem Menschen befindet, der vorgibt, die Ökologie zu heilen und die Umwelt zu schützen, während er gleichzeitig Abtreibung, Euthanasie und Homosexualität fördert", warnte der afrikanische Kardinal.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
4. Schweigen
"In der Stille treten wir in die Gegenwart Gottes in unseren Herzen ein. In der Stille werden alle Geräusche, Ablenkungen und selbst die legitimsten Sorgen relativiert, in Beziehung zum Kreuz gesetzt, und dort leuchtet das Licht des Evangeliums auf. Dort wird alles Gott geopfert, auch wir selbst", sagte Kardinal Sarah.
"Der moderne Mensch hat einen schrecklichen Krieg gegen Gott und gegen den Menschen begonnen: einen satanischen Krieg. Deshalb ist der geistliche Kampf gegen das Böse Teil des christlichen Lebens", fügte er hinzu.
Der afrikanische Kardinal sagte, dass "der Westen Gott vergessen hat und nur nach flüchtigen Vergnügungen sucht. Dies habe Menschen hervorgebracht, die zunehmend isoliert seien und eine große existentielle Leere verspürten.
5. Innerer Kampf
"Der Kampf findet heute und jeden Tag in den Herzen statt und ist, wie der heilige Paulus sagt, ein Kampf gegen die Geister des Bösen. Die Dämonen suchen um jeden Preis meine Zerstörung und meine Entfremdung von Gott", betonte der emeritierte Präfekt.
"Es ist heute unerlässlich, Geist und Herz zu disziplinieren, indem wir unseren Blick auf das Kreuz richten", sagte er.
Kardinal Sarah wies darauf hin, dass "der Mensch darum kämpft, die Natur zu schützen, während er gleichzeitig den Menschen, die Ehe und das Leben zerstört und sich weigert, seine eigene Identität als Mann oder Frau zu akzeptieren". "Gott hat uns als Mann oder Frau erschaffen, und heute sagen wir, dass jeder wählen kann, ob er männlich oder weiblich sein will", sagte er.
Der Kardinal bekräftigte: "Mit dem Transhumanismus wollen wir den Menschen vergrößern, ihn zu einer Maschine machen, zu einem Übermenschen, vielleicht in dem Wahn, unsterblich, unbesiegbar, superintelligent und supermächtig zu werden, den Menschen zu einem Gott zu machen.
Der Transhumanismus ist eine Ideologie, die die Menschheit radikal verbessern will. Er will die grundlegenden Begrenzungen des Menschen wie Krankheit, Gedächtnisverlust und Tod überwinden. Ziel ist die Schaffung eines Menschen 2.0.
Aus katholischer Sicht ist der Transhumanismus eine problematische und gefährliche Ideologie, die mehrere Irrtümer und Gefahren in sich birgt.
Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.