Prominenter Protest vor dem Vatikan für politische Gefangene in Venezuela

Angekettet für die Freiheit politischer Gefangener in ihrer Heimat: Lilian Tintori, Antonieta Mendoza und Mitzy de Ledezma demonstrieren vor dem Vatikan.
CNA/Daniel Ibanez

Prominenter Protest vor dem Petersdom für politische Gefangene in Venezuela: Lilian Tintori, die Ehefrau des Vorsitzenden der Oppositionspartei, seine Schwiegermutter Antonieta Mendoza und Mitzy de Ledezma, die Ehefrau des Bürgermeisters von Caracas, Antonio Ledezma, haben sich an einem Sicherungszaun gekettet.

Die drei Frauen wollten damit auf die Situation der politisch Gefangenen in Venezuela aufmerksam machen; und sie fordern Ergebnisse vom "runden Tisch" für das Land, an dem auch der Heilige Stuhl teilnimmt.

Der Vorfall ereignete sich am gestrigen Sonntag Abend, um circa 23 Uhr, vor Passanten und der Polizei. Tintori erklärte, es sei "ein symbolischer und friedfertiger Protest für die Freiheit aller politisch Gefangenen in Venezuela. Für die Freiheit von Leopoldo López, für die Freiheit von Antonio Ledezma und aller Unschuldigen."

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In einer Erklärung an die Presse rechtfertigte Tintori den Protest damit, dass der Dialog, der in Venezuela begonnen hatte, "keine Ergebnisse gebracht hat."

"Die nächsten Gespräche finden am kommenden 6. Dezember statt und wir sind hier, um den Vatikan und die ganze Welt daran zu erinnern, dass es mehr als hundert politische Gefangene in Venezuela gibt, die befreit werden müssen und dass dieser runde Tische Resultate bringen muss", fügte sie hinzu.

Tintori erinnerte an zahlreiche internationale Organisationen, die "die völlige Freiheit für Leopoldo López und Antonio Ledezma gefordert haben", und dass die Regierung Nicolás Maduros "die internationalen Empfehlungen zu achten hat."

"Der Vatikan, der in diesen Dialog eingebunden ist, der in unserem Land präsent ist, muss dabei helfen, diese politisch Gefangenen zu befreien" erklärte sie.

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Mitzy de Ledezma beschuldigte ihrerseits die Regierung Maduros, sich über den Vatikan lustig zu machen. "Wir haben den Vatikan als internationalen Vertreter in diesem Dialog und wir merken, dass es in Wirklichkeit keinen Respekt gibt - weder vor dem Papst, noch vor dem Vatikan" gab sie an.

"Sie sind in Kerkern gefangen, in Gefängnissen, in denen die Frauen ständig schikaniert werden. Venezuela steht am Rand eines totalen Zusammenbruchs und dieser Zusammenbruch beginnt bei der Moral. Es handelt sich nicht nur darum, ob der Preis für ein Barrel Öl steigt oder fällt, es ist vor allem eine moralische Frage. Gibt es einen besseren Ort, um das zu fordern, als hier vor Papst Franziskus?", fügte sie hinzu.

"Ich repräsentiere den Schmerz und das Leid der venezolanischen Mütter, die ihre Kinder gedemütigt, angegriffen und gefoltert sehen. Und sie sind unschuldig. Sie sind in Haft nur weil sie ihr Recht zu widersprechen ausgeübt haben; viele werden allein aufgrund eines friedlichen Protestes verhaftet, sie isolieren sie. Es gibt gefangene Studenten, Abgeordnete, Stadträte, Bürgermeister", so Ledezma.

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Ledezma wandte sich an Papst Franziskus: "Heiliger Vater, wir sind hier, hier ist Venezuela und bittet sie, für die Venezolaner einzutreten, damit ihnen die Freiheit wiedergegeben werde, damit uns der Friede wiedergegeben werde, den wir verdienen."

"Wir sind sicher, wir vertrauen darauf, dass Sie das erreichen werden."

Die Frauen sagten, sie seien bereit, auf unbestimmte Zeit dort angekettet zu bleiben. Als dieser Artikel fertiggestellt wurde saßen sie noch am Ende der Via della Conciliazione, auf vatikanischem Territorium.

"Wir bitten Sie, uns in den Stunden, die wir hier sind, zu begleiten. In den Tagen, die wir hier sein werden, in den Nächten, in denen wir hier bleiben werden für all diese Gefangenen, für jene, die Müll essen, für jene, die sich nicht behandeln lassen können, weil es keine Medikamente gibt, für jeden Schmerz und jedes Leid", fügte Tintori hinzu.

Der Vorfall ereignete sich am Vorabend der Rückkehr nach Caracas von Monsignore Claudio Maria Celli, dem Vertreter von Papst Franziskus am runden Tisch, der in Venezuela mit Beteiligung der Regierung und Vertretern der "Mesa de la Unidad Democratica" (MUD) stattfinden wird.

Die Verhandlungen – die versuchen, die politische und finanzielle Krise Venezuelas zu überwinden – werden zudem vom Vatikan und der Union Südamerikanischer Staaten (Unasur) gefördert. Die erste Sitzung fand am 30. Oktober statt.

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