Österreichische Hebamme berichtet über Dienst mit Missionsschwestern in Angola

Elisabeth Sophie Schindegger in Angola
privat

Elisabeth Sophie Schindegger erinnert sich gerne an die Entbindungsstation des Städtischen Krankenhauses Nzeto im Norden von Angola, wo sie bis Ende September als Freiwillige tätig war.

Die 22-jährige österreichische Hebamme, die an der Seite der Steyler Missionsschwestern (SSpS) in Zaire, einer der 18 Provinzen Angolas, wirkte, unterrichtete auch an der Nzeto High School und lernte so zwölf Monate lang eine neue Kultur kennen.

In einem Interview mit ACI Africa, der für Afrika zuständigen Partneragentur von CNA Deutsch, erzählte die junge Frau von ihrem Aufenthalt in dem Land im südlichen Afrika, wo sie auf der Entbindungsstation bei der Geburt von fast 100 Babys assistierte.

Die Eingewöhnung in dem fremden Land sei ihr aufgrund ihres katholischen Glaubens leicht gefallen: „Hier habe ich eine Gemeinschaft gefunden, die mich willkommen geheißen hat, und was wir gemeinsam haben, ist unser Glaube, dass wir Christen sind.“

Schindegger erfuhr von der Arbeit der Missionsschwestern in der Provinz Zaire, nachdem sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatte und sie den Drang verspürte, mehr über Afrika zu lernen. Dabei brachte sie in Erfahrung, dass sich die Schwestern speziell um junge Menschen in Angola kümmern, indem sie ihnen ein einjähriges Programm anbieten.

„Ich habe die Schwestern in Österreich getroffen und sie haben mir von diesem Programm erzählt, bei dem sie junge, gefährdete Menschen aufnehmen, so dass die jungen Menschen ein Jahr lang in den Niederlassungen der Schwestern in verschiedenen Ländern leben können. Dort werden sie mit dem Nötigsten versorgt, während sie an der Seite der Schwestern in den Schulen, Gesundheitszentren und Krankenhäusern arbeiten“, so Schindegger. „Ich fand dieses Programm sehr interessant und sagte den Schwestern, dass ich genau das tun wollte und dass sie mich in ein Land vermitteln könnten, das ihrer Meinung nach eine gute Option für mich wäre.“

„Sie gaben mir eine Liste mit Ländern zur Auswahl“, erinnerte sie sich. „In diesem Moment wusste ich nicht, warum ich mich für Angola entschieden hatte, aber mein Herz schlug vom ersten Moment an für Angola. Ich sah Angola auf der Liste und wusste, dass dies das Land war, in dem ich meinen Freiwilligendienst leisten wollte.“

Schindegger erzählte ACI Africa, dass sie zu dem Zeitpunkt zwar nichts über Angola wusste, aber dennoch überzeugt war, dass es genau dieses Land war, in das sie gehen wollte: „Und ich habe diese Entscheidung meines Herzens nie bereut, weil ich diese Erfahrung so sehr genossen habe.“

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Der Dienst an der Seite der Missiosschwestern in Angola war für sie eine Erfahrung fürs Leben, sagte sie. "Ich nehme so schöne Erinnerungen mit, diese Geschichten, die meine Enkelkinder noch von ihrer Großmutter hören werden, die eine Zeit lang in Angola geblieben ist und dort mit den Menschen gelebt und gearbeitet hat."

Die österreichische Hebamme, die bei 94 Geburten dabei war, die allesamt eine je neue Erfahrung darstellten, sagte, dass sie als eine bessere Hebamme in ihre Heimat zurückkehre.

Ihr schönster Arbeitstag sei jener gewesen, als sie zur Patin eines Kindes ernannt wurde, dessen junge Mutter eine schwierige Schwangerschaft hatte.

„Ich hatte Dienst, als diese Patientin mit Wehen kam“, sagte sie. „Es war ihre erste Entbindung, und wie es so ist, dauern die ersten Entbindungen manchmal länger. Und auch diese Geburt dauerte eine Weile. Und die Frau hatte starke Schmerzen. Aber als Hebamme habe ich versucht, mein Bestes zu geben, sie zu massieren, zu trösten, mit ihr zu reden und ihr zu sagen, sie solle sich ein Herz fassen, es würde vorbeigehen! ‚Du wirst es schaffen, du bist eine starke Frau. Es ist nicht mehr lange hin!‘“

„Diese Geburt war für uns alle sehr schwierig, sowohl für die Fachleute als auch für die Patientin. Aber am Ende wurde das Kind geboren. Und ich war so erleichtert, dass mir die Tränen kamen. Die Mutter weinte auch, weil sie es endlich geschafft hatte, und es war wirklich ein sehr, sehr schöner Moment. In diesem Moment wusste ich, dass ich den schönsten Beruf der Welt gewählt hatte“, erzählte Schindegger.

Dann kam die Frage: „Elisabeth, willst du Patin meiner Tochter werden?“ Schindegger erinnerte sich im Gespräch mit ACI Africa: „Das hat mich so glücklich gemacht, diese Geste der Dankbarkeit.“ Natürlich habe sie „zugesagt, und von diesem Moment an waren wir sehr gute Freunde, das Baby und seine Mutter, Anna Bella. Ich werde Angola immer verbunden bleiben, denn hier habe ich erfahren, dass Familie wirklich wie Familie ist.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der für Afrika zuständigen englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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