Nursia - Samstag, 10. Februar 2024, 6:30 Uhr.
Am heutigen Samstag gedenkt die katholische Kirche der heiligen Scholastika. Sie war die Zwillingsschwester des heiligen Benedikt von Nursia, dem Begründer des abendländischen Mönchtums.
Am Fuße des Berges Montecassino steht noch heute eine kleine alte Kirche, die ihren Namen trägt: Hier, in der Nähe, lebte Scholastika vermutlich als gottgeweihte Jungfrau in Gemeinschaft mit einigen gleichgesinnten Frauen.
Ihr Bruder, der heilige Benedikt, gründete dort das Kloster Montecassino. Er läutete damit das Mittelalter und die Christianisierung des Abendlandes ein.
Einmal im Jahr – das ist wohl die bekannteste Geschichte über sie – besuchten sich der Heilige Benedikt und seine Schwester, um gemeinsam zu beten und über die Heilige Schrift und theologische Themen zu diskutieren.
Bei einem dieser Besuche aßen sie nach Einbruch der Dunkelheit zusammen. Als Scholastika ihren Bruder bat, über Nacht zu bleiben, um weiter über das himmlische Leben zu sprechen, lehnte er ab, weil er nicht außerhalb seiner Zelle bleiben durfte.
Scholastika betete zu Gott, woraufhin ein heftiges Gewitter aufzog, das Benedikt zwang, doch zu bleiben. Die folgenden drei Tage verbrachten sie in andächtigem Gespräch über die Freuden des Himmels, bis Scholastika plötzlich starb.
Bei ihrem Tod sah Benedikt die Seele seiner Schwester wie eine weiße Taube in den Himmel aufsteigen. Er dankte Gott für ihre glorreiche Aufnahme in den Himmel und verkündete ihren Tod seinen Mönchen.
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Die Berichte über Scholastika, die von 480 bis 547 gelebt haben soll, stammen von Papst Gregor dem Großen. Er beschreibt sie als Frau mit der Gabe des wundertätigen Gebets und einer tiefen Gottesliebe.
In seinen Schriften kommentierte der heilige Papst die Geschichte der Geschwister mit folgenden Worten: „Deshalb habe ich gesagt, er habe etwas gewollt und es doch nicht vermocht… Ganz gegen seinen Willen stand er vor einem Wunder, das die Kraft des allmächtigen Gottes nach dem Herzenswunsch einer Frau gewirkt hatte.“
Aus diesem Grund kam der Papst zu dem Schluss: Scholastika „vermochte mehr, weil sie mehr liebte“.
Reliquien der hl. Scholastika
Die Reliquien von Scholastika befinden sich in der Kirche San Paolo fuori le Mura in Rom. Auch wurden Reliquien der beiden Geschwister um 662 nach Frankreich gebracht. Sie gelangten unter Bischof Berarius I. zunächst nach Le Mans und wurden 873 in das neu gegründete Benediktinerinnenkloster Juvigny-sur-Loison bei Verdun überführt, das 1792 während der Französischen Revolution aufgelöst wurde.
Nach der dritten Zerstörung des Klosters Montecassino im Jahr 1944 soll das gemeinsame Grab von Benedikt und Scholastika wiederentdeckt worden sein.