Redaktion - Samstag, 30. März 2024, 6:55 Uhr.
Heute ist Karsamstag: Der Tag, der in der christlichen Tradition als „Tag der Grabesruhe“ bekannt ist. Vielfach wird dieser Tag fälschlicherweise als Ostersamstag bezeichnet. Doch was ist die korrekte Bezeichnung und wann endet damit die Fastenzeit?
Für das Kölner Domradio hat der sendereigene Liturige-Experte Jan Hendrik Stens diese Frage beantwortet, wie Vatican News berichtete.
Nach der jüdischen und christlichen Wocheneinteilung beginnt die Woche mit dem Sonntag. Demnach ist der Karsamstag der letzte Tag der Karwoche, während mit dem Ostersonntag eine neue Woche anbricht.
Daraus folgt, dass der Ostersamstag der Samstag nach Ostern ist, so Stens.
Fasten bis zur Osternacht
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Der Karsamstag gilt auch als „Tag der Grabesruhe“. Dies bedeutet, dass nach der Passion Jesu am Karfreitag, wo sein Leichnam ins Grab gelegt wurde, bis zum Ostermorgen erst einmal nichts geschieht. Es ist der Tag, an dem in der christlichen Vorstellung Gott tot ist, ein Tag ohne Gottesdienste abgesehen vom Stundengebet.
Zur Frage, ob der Karsamstag noch zur Fastenzeit zählt, erklärt Stens: Die Fastenzeit endet offiziell mit dem Beginn der Osternacht, die nicht vor der Dunkelheit des Karsamstagabends beginnen sollte. Somit gehört der Karsamstag noch zur Fastenzeit, auch wenn er nicht wie der Karfreitag ein Fast- und Abstinenztag ist.
Eine alte Tradition besagt, dass die Fastenzeit am Karsamstag um 12 Uhr mittags endet. Diese Praxis stammt aus der Zeit vor den Reformen unter Papst Pius XII., so Stens. Seit der Liturgiereform in den 1950-er Jahren wird die Osternacht jedoch in die Nacht auf Ostersonntag gelegt, „wo sie auch hingehört.“