Redaktion - Freitag, 19. April 2024, 10:45 Uhr.
Der fünfte Jahrestag der Bombenanschläge vom Ostersonntag in Sri Lanka rückt näher und die Narben der Tragödie sind noch immer schmerzhaft frisch für eine Nation, die immer noch nach einem Abschluss sucht.
Am Sonntag, 21. April, wird Sri Lanka eine zweiminütige Schweigeminute einlegen.
Mindestens 269 Tote und 500 Verletzte
Bei einer Serie von Anschlägen auf drei Kirchen und mehrere Hotels in verschiedenen Landesteilen Sri Lankas am Morgen des 21. April 2019 kamen mindestens 269 Menschen ums Leben, 500 wurden verletzt. Die meisten der Opfer waren Katholiken, die zu dieser Zeit ihre Ostergottesdienste feierten. Der sogenannte „Islamische Staat“ reklamierte die Anschläge für sich.
Kardinal Malcolm Ranjith von Colombo steht an der Spitze der Bemühungen, die Getöteten als Glaubenszeugen zu ehren: Laut UCA News teilte Kardinal Ranjith diese Woche mit, dass das Erzbistum mit der Unterschriftensammlung begonnen hat, um Papst Franziskus um die Einleitung des Heiligsprechungsprozesses der Opfer zu bitten.
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Nach kirchlichem Recht kann dieser Prozess erst nach einer fünfjährigen Wartezeit beginnen, so dass der diesjährige Jahrestag die erste Gelegenheit ist, die Heiligsprechung der Opfer zu beantragen.
Überschattet wird das Gedenken von der Tatsache, dass die Urheber des Massakers immer noch auf freiem Fuß sind, was die Frustration der Angehörigen und Gemeinden der Opfer weiter anheizt. Kardinal Ranjith hat den Umgang der Regierung mit den Ermittlungen scharf kritisiert und festgestellt, dass das schleppende Gerichtsverfahren das Vertrauen in die lokalen Institutionen untergraben hat.
Die Kritik findet in ganz Sri Lanka und darüber hinaus Widerhall. Internationale Beobachter und lokale Führer fordern ein entschiedeneres Vorgehen.
Die geplanten Veranstaltungen zum Jahrestag sind gezielt unpolitisch und konzentrieren sich eher auf die spirituelle Betrachtung als auf den öffentlichen Diskurs. Ein geplanter Gedenkmarsch wird die zwei Kirchen verbinden, die Ziel der Attentäter waren. Der Marsch, zu dem auch Würdenträger wie der Apostolische Nuntius Erzbischof Brian Udaigwe und Vertreter der Vereinten Nationen erwartet werden, ist Ausdruck kollektiver Trauer und eines gemeinsamen Aufrufs zu Frieden und Gerechtigkeit.