Erstmals außerhalb von Italien: Neues päpstliches Krankenhaus in der Nähe von Kairo geplant

Das als „Krankenhaus des Papstes” bekannte Bambino Gesu
ACI Prensa

Erstmals wird der Vatikan ein päpstliches Krankenhaus außerhalb Italiens errichten. In der Nähe der ägyptischen Hauptstadt Kairo sollen nach Berichten der italienischen Tageszeitung Avvenire bis Ende des Jahres die Bauarbeiten beginnen für ein Kinderkrankenhaus, das – wie sein berühmtes Vorbild in Rom – den Namen „Bambino Gesù“ tragen wird.

Profitieren soll das neue Krankenhaus vom wissenschaftlichen Know-How des römischen Vorbildes, wie in einem Kooperationsvertrag festgelegt wurde.

Der Bau des Krankenhauses soll dabei nicht nur bedürftigen Kindern zugute kommen, sondern soll auch ein interreligiöses Band schmieden. Der Grundstein für dieses Projekt wurde bereits 2019 gelegt, als neben Papst Franziskus auch der Großimam von Al-Azhar, Ahamad al-Tayyib, in Abu Dhabi das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet hat. Das neue Projekt bezeichnete der Papst ausdrücklich als „eine der ersten guten Früchte des Dokuments“.

Bei seinem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in dessen Zuge die Unterzeichnung des Papiers stattgefunden hatte, hatte der Pontifex in einer vielbeachteten Rede jede Form von Gewalt im Namen Gottes verurteilt und betont, dass sich echte Religionsfreiheit „nicht nur auf die freie Ausübung der Religion“ beziehe. Sie „sieht im anderen wirklich einen Bruder und eine Schwester, einen Sohn und eine Tochter derselben Menschheit, denen Gott Freiheit gewährt und die daher keine menschliche Institution zwingen kann, auch nicht in seinem Namen.“ 

Weiteres Projekt: „Oase der Barmherzigkeit“

Neben dem geplanten päpstlichen Kinderkrankenhaus in Ägypten wurde bereits ein weiteres Projekt umgesetzt. Die sogenannte „Oase der Barmherzigkeit“, ein Waisenhaus, wurde am vergangenen Sonntag im Beisein der christlichen und muslimischen Vertreter eingeweiht. Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren sollen dort Aufnahme finden. 

Bei der Zeremonie wurde im Saal „Söhne des Zayed“ feierlich ein Band durchschnitten. Benannt wurde dieser Raum nach Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate. In dem Waisenhaus sollen, wie Papst Franziskus in der Urkunde schrieb, „viele Mädchen und Jungen ein Zuhause, Unterstützung, Zukunft, Ausbildung und vor allem die Umarmung einer Familie finden“.

Außerdem hat der Pontifex dem Waisenhaus eine originalgetreue Kopie der Pietà von Michelangelo überlassen.

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