In Bildern: Ehemalige Kirche in Istanbul mit spektakulären Mosaiken wird als renovierte Moschee genutzt

Christliches Mosaik in der Chora-Kirche – heute Moschee – in Istanbul
World Imaging / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Die Chora-Kirche, heute Kariye genannt, ist die ehemalige byzantinische Erlöserkirche im Istanbuler Stadtteil Fatih. Sie wurde am 21. August 2020 per Präsidialdekret wieder in eine Moschee umgewandelt und am 6. Mai nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder für muslimische Gebete eröffnet.

Das heute islamisch genutzte, einst christliche Bauwerk ist berühmt für seine herausragenden byzantinischen Mosaike und Fresken.

Die Eröffnungszeremonie in der Moschee, die von der Generaldirektion für Stiftungen organisiert wurde, fand einen Tag nach dem orthodoxen Osterfest, am 6. Mai, statt. Die Wiedereröffnung der Kariye-Moschee war Teil einer umfangreichen Einweihung von 201 restaurierten Bauwerken – darunter 33 in Istanbul.

Kariye, the former Byzantine Church of St. Savior in Chora in Istanbul, in 2020. Credit: Nathalie Ritzmann
Die Moschee von Kariye, die ehemalige byzantinische Kirche des Heiligen Erlösers in Istanbul, im Jahr 2020. Foto: Nathalie Ritzmann

Präsident Recep Tayyip Erdoğan nahm per Videokonferenz an der Zeremonie teil, die von Safi Arpaguş, dem Mufti von Istanbul, geleitet wurde. Nach seiner Ansprache bat der türkische Präsident darum, das Band zu durchschneiden, indem er auf Arabisch „Ya Allah, Bismillah” – Oh Allah (Gott), im Namen Allahs (Gottes) –  ausrief. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Zeremonie betraten zahlreiche Bürger die Moschee, um zu beten.

Die Moschee wurde ursprünglich im sechsten Jahrhundert während der Herrschaft von Justinian als Kirche erbaut. Das heutige Gebäude stammt aus dem späten 11. Jahrhundert. Chora beherbergt einzigartige Beispiele byzantinischer und christlicher Kunst mit ihren weltberühmten Mosaiken und Fresken, die zwischen 1315 und 1321 auf Wunsch des Staatsmannes Theodore Metochites geschaffen wurden.

Vor der COVID-19-Pandemie verzeichnete die Stätte täglich zwischen 8.000 und 9.000 Besucher. Diese wurden von ihrem außergewöhnlichen Erbe sowie als Zeugnis der prestigeträchtigen Vergangenheit von Konstantinopel angezogen.

Von 536 bis 1511 diente das Gotteshaus als Kirche und wurde 1000 Jahre später, im Jahr 1511, auf Anordnung von Atik Ali Paşa, dem Großwesir von Sultan Beyazıt II., in eine Moschee umgewandelt. Sie blieb eine Moschee bis 1948, als sie für 72 Jahre zum Kariye-Museum wurde.

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Kariye, the former Byzantine Church of St. Savior in Chora in Istanbul, in 2020. Credit: Nathalie Ritzmann
St. Salvator ist nun eine Moschee: Die ehemalige byzantinische Erlöserkirche in Istanbul, im Jahr 2020. Foto: Nathalie Ritzmann

Nach der Entscheidung, das ehemalige christliche Gotteshaus zum zweiten Mal in eine Moschee umzuwandeln, wurden nahezu vier Jahre lang Restaurierungsarbeiten an der Stätte durchgeführt. Um die empfindlichen Mosaike und Gemälde zu schützen, wurden diese in den für die Anbetung vorgesehenen Bereichen mit Vorhängen abgedeckt.

Laut einem Artikel auf der Website des Amtes für Religiöse Angelegenheiten in der Türkei, Diyanet, haben ausländische Touristen, die die Moschee besuchten, die noch sichtbaren Mosaike gelobt. 

In einem Video, das von Diyanet ausgestrahlt wurde, wird die Bedeutung der neuen Umgestaltung durch die Erwähnung der Kariye-Moschee unterstrichen – in Anlehnung an das andere christliche Gotteshaus, das nun durch die Nachfahren der islamischen Eroberer bewusst wieder als Moschee verwendet wird: Die Hagia Sophia.

Kariye, the former Byzantine Church of St. Savior in Chora in Istanbul, in 2020. Credit: Nathalie Ritzmann
Foto der ehemaligen Erlöserkirche von Nathalie Ritzmann

Darüber hinaus ist offenbar geplant, wie in der Hagia Sophia die – möglicherweise christlichen – Touristen von muslimischen Betern zu trennen. Unklar ist, ob Besucher auch eine Gebühr zahlen müssen, wie es bei der Hagia Sophia der Fall ist. 

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI MENA, der arabischsprachigen Partneragentur für den Nahen Osten und Nordafrika. 

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