Vatikanische Bibliothek lanciert „experimentelles Projekt“: NFTs für Spender

Teil der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek
Michal Osmenda / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

Die Vatikanische Bibliothek hat am Montag angekündigt, dass sie ihre Nutzung von Web3-Technologien ausweiten wird, indem sie nicht übertragbare NFTs (eine Art digitaler Besitzurkunde, etwa für ein digitales Kunstwerk) an Unterstützer der Manuskriptsammlungen vergibt.

Vorerst gilt das als „experimentell“ eingestufte Projekt nur für italienische Spender der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek. Ein erster Versuch wurde im Februar 2023 in Japan gestartet.

Nach Angaben der Bibliothek, die rund 180.000 Manuskripte und mehr als 1,5 Millionen gedruckte Bücher aufbewahrt, erhalten Italiener, die bis zum 16. Juli auf ihren Konten in den sozialen Medien über das NFT-Projekt berichten, ein „Silber-NFT“, mit dem sie Zugang zu einer speziellen Sammlung von hochauflösenden Bildern von 15 Manuskripten der Bibliothek haben.

Finanzielle Unterstützer des Projekts erhalten ein „Gold-NFT“, das ihnen Zugang zu hochauflösenden Bildern aller 21 Manuskripte der Sondersammlung gewährt.

Der Vatikan hat sich mit dem japanischen Unternehmen NTT DATA zusammengetan, um „die Online-Gemeinschaft der Vatikanischen Bibliothek zu erweitern, indem die kulturelle Institution mit ihren Unterstützern durch die Web3-Technologie verbunden wird“, hieß es in einer Pressemitteilung der Vatikanischen Bibliothek vom 17. Juni.

Die Zukunft des Projekts, so der Vatikan, könnte die Möglichkeit einschließen, die Bibliothek durch immersive Erfahrungen von Extended Reality (XR), etwa Augmented oder Virtual Reality, zu besuchen.

„Ich glaube, dass unser Erbe besondere Aufmerksamkeit und Hingabe erfordert, um es zu erhalten und zu fördern“, sagte Salesianerpater Mauro Mantovani, der Präfekt der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek.

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„NTT DATA“, fuhr er fort, „hat eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Aufgabe der Vatikanischen Bibliothek gespielt, ihre einzigartigen Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, Politik oder Ideologie, und gleichzeitig die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung zu fördern“.

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Die päpstliche Bibliothek in ihrer heutigen Form geht auf das 14. Jahrhundert zurück, obwohl es Belege dafür gibt, dass die katholische Kirche bereits seit den 300er Jahren über eine Bibliothek und ein Archiv verfügte.

Das Web3-Projekt setzt die Bemühungen der päpstlichen Bibliothek fort, alte Dokumente der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.

Der Vatikan hat im Jahr 2020 eine neue Webseite für die Bibliothek eingerichtet, mit verbesserten Suchfunktionen und einem leichteren Zugang zu digitalen Reproduktionen von digitalisierten Handschriften, Inventaren, Archivmaterial, Münzen, Medaillen und Inkunabeln, also Büchern, die in Europa vor dem 16. Jahrhundert gedruckt wurden.

Laut ihrer Webseite verwahrt die Vatikanische Bibliothek „über 180.000 Manuskripte (einschließlich Archiveinheiten), 1.600.000 gedruckte Bücher, etwa 9.000 Inkunabeln, über 300.000 Münzen und Medaillen, mehr als 150.000 Drucke, Tausende von Zeichnungen und Stichen und über 200.000 Fotos“.

Die Apostolische Bibliothek befindet sich in der Vatikanstadt in einem Gebäude aus dem späten 16. Jahrhundert.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.