Redaktion - Sonntag, 7. Juli 2024, 7:00 Uhr.
Ein kenianischer Erzbischof hat erklärt, was es mit dem Apostolat „Witwen der heiligen Monika“ auf sich hat, einer Initiative, welche die Polygamie in dem afrikanischen Land bekämpfen will, was eine der Herausforderungen bei der Evangelisierung ist.
Erzbischof Maurice Muhatia Makumba von Kisumu in Kenia erzählte dem EWTN-Korrespondenten Colm Flynn, wie die Kirche in dem Land im späten 19. Jahrhundert mit europäischen Missionaren begann, die kamen, um die Saat des Glaubens zu pflanzen.
Mit verschiedenen Projekten in den Bereichen Bildung, soziale Gerechtigkeit und Förderung der Menschen wächst die Kirche in Kenia weiter, und die Erzdiözese Kisumu besteht seit inzwischen rund 100 Jahren.
„Der Glaube wächst in Afrika, in Kenia, sehr schnell. Wir haben zum Beispiel eine Berufungskrise, positive Berufungen, Berufungen zum Priestertum, wir haben mehr Kandidaten als wir Plätze haben, um sie aufzunehmen“, so der Erzbischof. Das sei „unsere Krise. Zu viele. Nun, nicht zu viele, aber zu viele“ junge Männer, die ihr Leben für immer Gott im Priestertum schenken wollen.
Evangelisierung und Herausforderung der Polygamie in Kenia
„Heute steht der Glaube in Kenia vor vielen Herausforderungen. Einige sind intern, andere sind extern. Die Menschen, vor allem die Jugend, sind zunehmend mit dem konfrontiert, was in anderen Teilen der Welt geschieht“, erklärte der Erzbischof.
Was die Herausforderungen vor Ort betrifft, so erklärte er, die Polygamie stelle „eine ernsthafte Herausforderung für das Sakrament der Ehe dar“ und könne „ein Hindernis für die Verkündigung des Evangeliums sein“.
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Erzbischof Muhatia Makumba ist selbst der Sohn eines Mannes, der zwei Frauen hatte, von denen seine Mutter die erste ist. Er versteht daher diese tief in der kenianischen Kultur verwurzelte Realität besser, da sie zwei konkrete Ziele verfolgt: mehr Kinder zu bekommen, um die Wirtschaft zu stützen und die Kindersterblichkeit zu senken.
Da er sich darüber hinaus darüber im Klaren ist, dass die Kirche die Polygamie ablehnt, hat der Erzbischof in der Erzdiözese Kisumu die Gruppe „Witwen der heiligen Monika“ gegründet für „Frauen, die ihren Mann verloren haben und sonst von einem Verwandten des verstorbenen Ehemannes geerbt würden“.
Erzbischof Muhatia Makumba wies darauf hin, dass in Kenia „Erbschaft leider mit Polygamie verbunden ist. Es gibt keine andere Möglichkeit, das so zu sehen. Das ist eine sehr ernste Herausforderung. Es ist ein kulturelles Problem, aber wir überwinden es Stück für Stück.“
„Einige werden von ihren Gemeinschaften geächtet“, so der Erzbischof. „Sie werden abgelehnt. Einige verlieren dadurch ihr gesamtes Erbe, sie haben keinen Zugang zu ihrem Besitz. Andere wurden von ihren Ehemännern verlassen. Einige sind sehr mutig.“
Über polygame Männer, die zum katholischen Glauben konvertieren, sagte der Erzbischof, dass sie weiterhin für ihre Kinder sorgen, aber „ihre persönliche Beziehung zu ihren Frauen ändert sich. Sie leben nur noch mit ihrer ersten Frau zusammen.“
Viele kulturelle Praktiken in Kenia stehen im Widerspruch zu den Lehren der katholischen Kirche, aber sie sind kein Hindernis für die Fortsetzung der Evangelisierungsarbeit.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.