Redaktion - Montag, 8. Juli 2024, 8:39 Uhr.
Am 2. Juli 2024 hat der namibische Minister für Inneres, Einwanderung und Sicherheit, Albert Kawana, einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der das geltende Ehegesetz 25 von 1961 ersetzen soll. Das vorgeschlagene Ehegesetz 2024 zielt darauf ab, gleichgeschlechtliche Ehen in dem Land im südlichen Afrika zu verhindern: Der Gesetzentwurf definiert die Ehe als eine Verbindung zwischen Mann und Frau.
Ein Ehepartner wäre in Namibia demnach „eine männliche oder weibliche Person, die mit einer Person des anderen Geschlechts verheiratet ist“.
Das Africa Christian Professionals Forum (ACPF) hat seine Unterstützung für den Gesetzesentwurf zum Ausdruck gebracht und erklärt, dass er im Einklang mit Namibias Verfassungsprinzipien und internationalen Verpflichtungen stehe. Sie beziehen sich dabei auf Artikel 14 der namibischen Verfassung, der das Recht auf Eheschließung und Familiengründung regelt, sowie auf internationale Verträge wie den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte und die Afrikanische Charta der Menschenrechte und Rechte der Völker.
Es wird erwartet, dass der Entwurf des Eheschließungsgesetzes im Jahr 2024 vom Gesetzgeber weiter geprüft wird, bevor er möglicherweise Gesetz wird.
Dieser Schritt kommt kurz nach einer neuen rechtlichen Entwicklung in Namibia: Ende Juni wurden Gesetze, die gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Männern verboten, für verfassungswidrig erklärt. Derzeit gibt es in Namibia kein Gesetz, das sexuelle Handlungen zwischen Frauen verbietet.
Bislang erkennt Namibia gleichgeschlechtliche Ehen rechtlich nur an, wenn einer der Partner nicht die namibische Staatsangehörigkeit besitzt und die Ehe im Ausland geschlossen wurde. Wie die BBC berichtete, werden Straftatbestände wie „widernatürliche sexuelle Handlungen“ selten verfolgt.
Namibia, das ehemalige Südwestafrika, hat eine geschätzte Bevölkerung von etwa 2,6 Millionen Einwohnern. Die Geschichte des Landes ist geprägt von deutscher Kolonialzeit (1884-1915) und südafrikanischer Verwaltung (1915-1990), bevor es 1990 seine Unabhängigkeit erlangte. Unterschiedlichen Quellen zufolge sind 17 bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung von rund drei Millionen Menschen katholisch getauft.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der afrikanischen Partneragentur von CNA Deutsch