Vatikanstadt - Freitag, 8. März 2024, 9:55 Uhr.
Wer sagt, dass Frauen in der Kirche nichts zu sagen haben? Schon seit dem Anfang des Christentums hat Gott starke und mutige Frauen berufen, die die Kirche und die Welt verändert haben. Sie haben gedient, gelehrt, gekämpft, geheilt und geliebt. Sie haben Päpste beraten, Könige beeinflusst, Häretiker widerlegt und Heilige inspiriert.
Hier sind acht Beispiele von Frauen, die die Kirche und die Welt „aufmischten“, wie Papst Franziskus es ausdrückt. Sie sind Vorbilder für alle, die sich für Gottes Reich einsetzen wollen – egal ob Mann oder Frau.
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Die Jungfrau Maria
„Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen“, sagte Jesus seiner Mutter (Joh 2,4). Der Sohn Gottes hört auf sie bei der Hochzeit zu Kana. Sie ist die erste Frau, die den Herrn empfängt und mächtig „Unruhe stiftet“ – auch wenn sie etwa Jesus motiviert, das erste öffentliche Wunder zu tun.
Die ersten Jahrhunderte sind voller mutiger Frauen, die ohne Zögern ihr Leben für Christus gaben, und andere Christen ermutigten, nicht zu zaudern, wenn der Zeitpunkt naht.
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Heilige Hildegard von Bingen
Eine der bemerkenswertesten Frauen aller Zeiten war Hildegard von Bingen, eine deutsche Benediktinerin, die in vielen Bereichen glänzte. Sie war nicht nur eine Kirchenlehrerin, Mystikerin, Dichterin und Komponistin, sondern auch eine mutige Katholikin, die sich nicht scheute, Kaiser Barbarossa und Papst Benedikt XVI. zu kritisieren.
In der großen Blütezeit des Mittelalters – sie lebte 1098 bis 1179 – ermahnte sie die Menschen, sich an Gottes Gesetz zu halten und die Kirche als Braut Christi zu verwirklichen. Sie war zudem eine starke Stimme für die Würde der Frau.
"Wer bist Du, Maria?" Versuch einer Antwort zum heutigen Gedenktag Unserer Lieben Frau von #Lourdes https://t.co/CSjC4hr9fx
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) February 11, 2017
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Heilige Katharina von Siena
Katharina von Siena war eine faszinierende Frau, die als Mystikerin, Kirchenlehrerin und Schutzpatronin Europas bekannt ist. Sie wurde 1347 geboren und hatte schon früh Visionen und Wundmale Christi. Sie war eine geweihte Jungfrau im Dominikanerorden.
Katharina war aber auch eine leidenschaftliche Reformerin der Kirche. Sie schrieb viele Briefe an die Päpste und Könige, um sie zur Einheit und zum Frieden aufzurufen. Sie reiste nach Avignon und Rom, um persönlich zu vermitteln. Sie half, das Große Schisma zu beenden, das die Kirche spaltete.
Katharina starb jung, mit 33 Jahren, an einer Krankheit. Sie hinterließ ein großes geistliches Erbe und wurde heiliggesprochen.
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Heilige Teresa von Avila
Die heilige Teresa von Avila (1515-1582) war eine karmelitische Nonne, die in einer Zeit lebte, in der die Kirche von der protestantischen Reformation und dem Konzil von Trient herausgefordert wurde. Sie war eine große Mystikerin, die Gott in tiefen Gebetserfahrungen begegnete, aber auch eine tatkräftige Reformerin, die viele Klöster gründete und erneuerte.
Sie musste viel Widerstand und Verfolgung ertragen, sogar von ihren eigenen Mitbrüdern und -schwestern, die ihre Reformen ablehnten. Sie wurde auch von der Inquisition verdächtigt, weil sie über ihre Visionen schrieb. Doch sie ließ sich nicht entmutigen und vertraute auf Gottes Führung.
Sie war eine einfache Frau, die keine formale Bildung hatte, aber eine große Weisheit besaß. Sie korrespondierte mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit, darunter andere Heilige, Bischöfe und Könige. Sie gab ihnen geistliche Ratschläge und bat sie um Unterstützung für ihre Projekte. Sie ist eine der wenigen Frauen, die von der Kirche als Kirchenlehrerin anerkannt wurden.
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Heilige Rosa von Lima
Im deutschsprachigen Raum kennen viele Katholiken sie noch nicht; doch auf der anderen Seite der Welt nahm sich die heilige Rosa von Lima (1586-1617) die heilige Katharina von Siena zum Vorbild. Sie ignorierte alle, die um sie wegen ihrer großen Schönheit warben, um sich lieber als Jungfrau dem Dienst an den der Armen und Kranken zu verschreiben.
„Kein Missionar in Amerika hat wohl durch sein predigen so viele Bekehrungen zum Glauben bewirkt wie Rosa von Lima mit ihrem Gebet und ihren Abtötungen“, sagte Papst Innozenz IX. über die erste Heilige Amerikas.
Der heilige Papst Johannes Paul II. sagte, ihr schlichtes und strenges Leben sei „eloquentes Zeugnis für die entscheidende Rolle, die Frauen in der Verkündung der Frohen Botschaft hatten und weiter haben“.
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Auch heute ist ihr Feiertag – und 6 weitere Fakten über die Heilige Rosa von Lima: https://t.co/jsCS4OBnjT pic.twitter.com/WjqHzANGB7
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) August 30, 2016
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Heilige Therese von Lisieux
Eine der bekanntesten und beliebtesten Heiligen der katholischen Kirche ist Therese von Lisieux, die auch als „die kleine Blume“ oder „die kleine Therese“ bekannt ist. Sie wurde 1873 in Frankreich geboren und war die jüngste von neun Kindern einer frommen Familie. Ihre Eltern, Louis Martin und Zelie Guerin, wurden beide heiliggesprochen und gelten als Vorbilder christlicher Ehe und Erziehung.
Therese hatte schon früh den Wunsch, Gott ganz zu gehören und Nonne zu werden. Mit 15 Jahren trat sie in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen ein, wo sie ein Leben der Hingabe, des Gebets und der Liebe führte. Sie entwickelte ihren eigenen spirituellen Weg, den sie „den kleinen Weg“ nannte. Er bestand darin, alles aus Liebe zu Gott zu tun, auch die kleinsten Dinge, und sich ganz auf seine Barmherzigkeit zu verlassen.
Therese litt an Tuberkulose und starb im Alter von 24 Jahren. Kurz vor ihrem Tod schrieb sie ihre Autobiographie, die „Geschichte einer Seele“, die zu einem weltweiten Bestseller wurde. In diesem Buch teilte sie ihre Erfahrungen, Gedanken und Gefühle mit einer außergewöhnlichen Einfachheit und Tiefe. Sie offenbarte ihre Sehnsucht, Gott in der Welt bekannt zu machen und alle Menschen zu ihm zu führen. Deshalb wurde sie zur Patronin der Weltmission ernannt.
Therese von Lisieux ist eine Kirchenlehrerin, die uns lehrt, wie wir Gott in unserem Alltag lieben und dienen können. Sie ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der Demut, des Vertrauens und der Freude. Sie ist eine Freundin und Fürsprecherin für alle, die sich nach Gottes Nähe sehnen.
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Heilige Edith Stein
Sie ist die dritte unbeschuhte Karmelitin in dieser Liste, und die dritte Heilige, deren Ordensname Theresa war: Edith Stein (1891-1942), die als Nonne den Namen Teresia Benedicta vom Kreuz trug.
Die Philosophin, Lehrerin und Patronin Europas kam aus einer jüdischen Familie. Sie wurde mit anderen Konvertiten von den Nazis ins KZ Westerbork gebracht, als Rache für den Protest der katholischen Bischöfe der Niederlande gegen die Deportation der Juden.
Die Nonne wurde dann nach Auschwitz verfrachtet, wo sie als Märtyrerin in den Gaskammern starb, zusammen mit ihrer Schwester Rosa, die sich auch zum Katholizismus bekehrt hatte, und vielen anderen.
Neben ihrer wichtigen Rolle als Vordenkerin für die Rolle der Frau, in der Philosophie und als Lehrerin, gilt sie auch als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden.
"Keine Frau ist ja nur Frau" – Ein Interview mit der heiligen Edith Stein über #Gender https://t.co/DKOkP0wTdN pic.twitter.com/On820Nh4Uz
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) November 8, 2015
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Heilige Teresa von Kalkutta
Zum Abschluss dieser Reihe großartiger Frauen, welche die Welt und die Kirche geprägt haben, darf Mutter Teresa (1910-1997) nicht fehlen.
Sie lehrte nicht nur, den „Ärmsten der Armen“ zu dienen, sondern dass die größte Armut die der vermeintlich reichen Länder ist, in denen so wenig Liebe ist, dass Gesellschaften sogar Abtreibung erlauben.
Und wie fast alle Frauen auf dieser Liste, wurde sie für ihr Wirken verfolgt und verunglimpft.
Ein Tag historischer Höhepunkte: Highlights der Erhebung der hl. Mutter Teresa von Kalkutta zur Ehre der Altäre. pic.twitter.com/FiOvKyyHCl
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) September 4, 2016
Bei ihrer Heiligsprechung im Oktober 2016 würdigte Papst Franziskus das Wirken der heiligen Nonne:
Mutter Teresa war in ihrem ganzen Leben eine großherzige Ausspenderin der göttlichen Barmherzigkeit, indem sie durch die Aufnahme und den Schutz des menschlichen Lebens – des ungeborenen wie des verlassenen und ausgesonderten – für alle da war. Sie setzte sich für den Schutz des Lebens ein und betonte immer wieder, dass „der ungeborene Mensch der schwächste, der kleinste und der ärmlichste ist“.
Übersetzt, überarbeitet und redigiert aus dem Original aus dem Jahr 2018 der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa.