Philippinische Regierung verbietet "religiöse Artikel im Auto"

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Pixabay/victrixia

Ein neues Kapitel im Streit zwischen der Regierung und der katholischen Kirche in den Philippinen betrifft nun alle Autofahrer: Die Behörden verbieten, einen Rosenkranz oder "ein religiöses Symbol" im Fahrzeug zu führen. Angeblich aus Sorge um die Sicherheit.

Wie die Agentur AFP meldet, ist das Verbot Teil eines neuen Gesetzes, das am 26. Mai in Kraft tritt, und versuchen will, Ablenkungen für die Autofahrer zu beseitigen, wie zum Beispiel am Handy zu telefonieren oder Textnachrichten zu versenden, sich zu schminken, zu essen oder zu trinken.

Das Verbot, das letzte Woche angekündigt worden war, stieß in den Philippinen auf Ablehnung. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung dort sind Katholiken.

"Das ist eine Übertreibung, unsensibel und Zeichen von mangelndem gesundem Menschenverstand."

So Pater Jerome Secillano, Sekretär für die öffentlichen Angelegenheiten der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen (CBCP).

Pater Secillano erklärte, die meisten Fahrer fühlten sich sicherer, wenn sie religiöse Symbole in ihren Fahrzeugen hätten, weil es ihnen ein Gefühl von göttlicher Hilfe und Schutz gebe.

In einer Erklärung auf der Website der Bischofskonferenz erläuterte Pater Secillano, das Verbot religiöser Symbole sei der Exzess eines Gesetzes, das ursprünglich verhindern wollte, dass die Fahrer durch ihr Handy abgelenkt werden.

"Ich stimme überein, dass der Gebrauch des Handys beim Fahren verboten werden sollte - aber zu verbieten, kleine religiöse Bilder im Auto zu haben kommt nicht in Frage", fügte er hinzu.

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Der "Ausschuss zu Regulierung und Franchising der Straßentransporte" in den Philippinen, der dieses Verbot erlassen hatte, teilte mit, religiöse Symbole könnten weiterhin auf dem Armaturenbrett oder am Rückspiegel des Autos befestigt werden, "wenn sie sich nicht bewegen oder die Sicht des Fahrers beeinträchtigen".

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Piston, eine Vereinigung von Fahrern und Inhabern von Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs in den Philippinen sagte, es gäbe keinerlei Nachweise, dass Rosenkränze oder religiöse Symbole Unfälle verursachen.

"Sie sollen sich nicht mit dem Glauben der Fahrer anlegen", so der Vorsitzende von Piston, George San Mateo.

Dieses Verbot stellt nur die jüngste Konfrontation zwischen den Regierungsbehörden und der katholischen Kirche im Land dar.

Die katholische Kirche war einer der größten Gegner des gewaltsamen und unerbittlichen Krieges des Präsidenten der Philippinen, Rodrigo Duterte, gegen die Drogen.

Die Bischöfe der Philippinen äußerten zudem Kritik an der Politik Dutertes zur Todesstrafe und zur Reproduktionsmedizin, die gegen die Soziallehre der Kirche verstoßen.

Duterte hat seinerseits wenig Wertschätzung für die katholische Kirche gezeigt und wiederholt Bischöfe und sogar Papst Franziskus beleidigt.

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