Legendäres Radrennen Giro d’Italia macht Station bei Papst Leo XIV.

Blick auf Rom und die Vatikanstadt
Anton Volnuhin / Unsplash

Die Radprofis, die am Giro d’Italia teilnehmen, werden am Sonntag Papst Leo XIV. begrüßen und die Vatikanstadt durchqueren, bevor sie sich auf die letzte Etappe des dreiwöchigen Rennens begeben, das in Rom endet.

Das Rennen, das am 9. Mai in Albanien begann, gehört zusammen mit der Tour de France und der Vuelta a España zu den drei wichtigsten internationalen Etappenrennen der Welt. Es umfasst gewöhnlich 21 Etappen. Zumeist werden auch andere Länder besucht, aber der Großteil des Rennens findet in Italien statt.

Die kurze neutralisierte Strecke durch den Vatikan wird auf dem Petrianoplatz südlich des Petersdoms innerhalb der Vatikanstadt beginnen, wo Papst Leo XIV. die Athleten an der Startlinie begrüßen wird.

Die Strecke führt dann entlang der Vatikanmauern, vorbei an der Basilika, hinauf zu den Vatikanischen Gärten und zum Hubschrauberlandeplatz, dem höchsten und westlichsten Punkt des Vatikans.

Die Teilnehmer fahren dann durch eine Grünanlage mit zahlreichen Marienbildern, darunter eine Nachbildung der Lourdes-Grotte und ein Mosaik Unserer Lieben Frau vom Guten Rat – einer von Papst Leo besonders geschätzten Andacht. Nach der Abfahrt zu den Vatikanischen Museen und zum „Quadratischen Garten“ fahren die Radfahrer auf der Rückseite des Petersdoms zurück, um durch ein Seitentor auf der Südseite die Vatikanstadt wieder zu verlassen.

Die Geschichte des Giro geht auf das Jahr 1909 zurück. Seitdem findet das Rennen jedes Jahr drei Wochen lang zwischen Mai und Juni statt, mit Unterbrechungen nur wegen des Ersten und Zweiten Weltkriegs. In den Jahren 1946 und 2020 wurde es verschoben, fand aber dennoch statt.

Zu den legendären Siegern des Giro d’Italia gehört der Italiener Gino Bartali, ein gläubiger Katholik, der während des Zweiten Weltkriegs mehr als 800 Juden rettete.

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Bartali, der 2013 von der Gedenkstätte Yad Vashem zum „Gerechten unter den Völkern“ erklärt wurde, gewann den Giro zwischen 1936 und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zweimal. Auch die Tour de France hat er zweimal gewonnen.

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Unter dem Deckmantel von Trainingsfahrten transportierte Bartali während des Zweiten Weltkriegs Fotos und gefälschte Dokumente zwischen Florenz und Franziskanerklöstern in den umliegenden Regionen, in denen Juden versteckt waren. Er überbrachte auch Nachrichten und Dokumente für den italienischen Widerstand.

Bartali unterstützte das Assisi-Netzwerk, ein Untergrundnetzwerk katholischer Geistlicher, die während des Zweiten Weltkriegs Juden in Klöstern und Stiften versteckten, indem er Juden mit einem an seinem Fahrrad befestigten Wagen mit Geheimfach von den Verstecken in die Schweizer Alpen brachte. Wenn er angehalten wurde, gab er an, dass der Wagen zum Training diente.

Der Ruf und die Beliebtheit des italienischen Radsportlers führten dazu, dass er von der faschistischen Polizei und den deutschen Truppen weitgehend in Ruhe gelassen wurde, da sie nicht riskieren wollten, seine zahlreichen Fans durch eine Verhaftung zu verärgern.

Bartali pflegte zu sagen: „Gutes wird getan, aber nicht gesagt. Und gewisse Medaillen hängen an der Seele, nicht am Trikot.“

Der Ehemann und Vater von drei Kindern starb im Jahr 2000 im Alter von 85 Jahren. Ein Verfahren zur Seligsprechung wurde 2018 eröffnet.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.