Redaktion - Donnerstag, 24. Juli 2025, 15:30 Uhr.
Eine Woche nach dem Angriff auf die einzige katholische Kirche in Gaza haben die israelischen Streitkräfte (IDF) ihre interne Untersuchung abgeschlossen und von einem „Versehen“ gesprochen. Bei dem Angriff am 17. Juli waren drei Menschen getötet worden. Außerdem gab es zahlreiche Verletzte.
Oberstleutnant Nadav Shoshani, der Pressesprecher der Streitkräfte, teilte am Donnertag mit: „Die Untersuchung ergab, dass während einer Operation der IDF-Truppen im Gebiet von Gaza-Stadt die Kirche aufgrund einer unbeabsichtigten Abweichung der Munition aus Versehen getroffen wurde. Der Aufprall verursachte Schäden am Gebäude und verletzte mehrere Zivilisten aus Gaza.“
„Während der Operation wurden Anpassungen vorgenommen, um die Treffgenauigkeit zu verbessern, und nach dem Vorfall wurden die Richtlinien für das Eröffnen des Feuers in der Nähe von religiösen Gebäuden, Unterkünften und anderen sensiblen Orten weiter präzisiert“, führte Shoshani aus.
Die Stellungnahme des Pressesprechers ging nicht weiter auf den Angriff ein, sondern auf den Zugang zu Hilfsgütern für die Pfarrei der Heiligen Familie, die am 17. Juli getroffen wurde: „Wir betonen, dass die IDF auf Ersuchen von Vertretern des Patriarchen in Jerusalem über die COGAT die Einfuhr humanitärer Hilfsgüter, darunter Lebensmittel, medizinische Ausrüstung und Medikamente, in die Kirche der Heiligen Familie in Gaza ermöglicht hat.“
„Darüber hinaus koordinierte die IDF in den letzten Tagen die Einreise einer Delegation im Namen der griechischen und lateinischen Patriarchen, die von einer Gruppe christlicher Geistlicher begleitet wurde, um die lateinische Kirche im Gazastreifen zu besuchen“, ergänzte er. „Außerdem koordinierte die IDF die Evakuierung der bei dem Vorfall Verletzten zur weiteren medizinischen Versorgung.“
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„Die IDF richtet ihre Militärschläge ausschließlich gegen militärische Ziele und bemüht sich, Schäden an Zivilisten und ziviler Infrastruktur, einschließlich religiöser Einrichtungen, so weit wie möglich zu vermeiden“, betonte der Pressesprecher. „Die IDF bedauert jeglichen Schaden, der Zivilisten zugefügt wurde“, so Shoshani, ohne die drei Todesopfer zu erwähnen. Eine Entschuldigung blieb aus.
Papst Leo hatte beim Angelus am Sonntag die Namen der drei Todesopfer ausdrücklich erwähnt und „die sofortige Beendigung der Barbarei des Krieges“ im Heiligen Land gefordert.
„Ich bringe meinen tiefen Schmerz über den Angriff der israelischen Armee auf die katholische Pfarrei Heilige Familie in Gaza-Stadt zum Ausdruck“, sagte er. „Wie ihr wisst, wurden dabei am vergangenen Donnerstag drei Christen getötet und weitere schwer verletzt.“
„Diese Tat reiht sich leider in beständige militärische Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und die Gotteshäuser im Gazastreifen ein“, so Papst Leo. „Ich fordere erneut die sofortige Beendigung der Barbarei des Krieges und dass eine friedliche Lösung des Konflikts erreicht wird.“





