Redaktion - Freitag, 25. Juli 2025, 14:15 Uhr.
Der Regens des Spätberufenen-Seminars Lantershofen, Volker Malburg, hat festgehalten, „dass Kandidaten doch ein festeres Bild von dem haben, wie Kirche sein soll und wie sie sich ihren priesterlichen Dienst vorstellen“.
„Das könnte man als konservativ bezeichnen, das trifft es aber nicht ganz“, erläuterte Malburg im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Donnerstag. „Ich würde es eher als entschieden bezeichnen und dass diese Männer, die Priester werden wollen, auch eine gewisse Sicherheit suchen in den vielen Transformationsprozessen unserer Kirche und unserer Gesellschaft und dann auch ein sehr entschiedenes Bild davon haben, was für sie priesterliches Leben und Priestersein bedeutet.“
Gleichwohl gebe es keinen „typischen Kandidaten“: „Die Zahlen sind mittlerweile auch bei uns so gering geworden, dass man sagen muss, jeder Kandidat ist zunächst ein Einzelfall.“
„Natürlich kommen die Kandidaten zum Teil auch aus volkskirchlichen Milieus, auch wenn das immer weniger wird“, so Malburg weiter. „Bei uns in Lantershofen ist bei den Kandidaten auch das Element der Bekehrung sehr wichtig. Also sei es, dass sie als ältere Kandidaten in ihrem Lebensweg noch mal neu zum Glauben gefunden haben, sei es, dass sie konvertiert sind, also von evangelischem zu katholischem Glauben gewechselt sind.“
„Dieses Bekehrungselement ist bei unseren Kandidaten immer sehr stark in ihrer Biografie“, ergänzte er. „Das führt dann auch zu einer Entschiedenheit, dass sie das Katholische auch leben und in ihrem Priestersein später auch verkünden wollen.“
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Gefragt, wie man mehr Männer für das Priestertum interessieren könnte, sagte Malburg, es brauche „eine Klärung, was die Aufgabe des Priesters in der heutigen Kirche ist“, etwa mit Blick auf riesige Pfarreien oder auch, welche Rolle synodale Gremien spielen. „Das sind alles Fragen, die das Priesterbild sehr diffus erscheinen lassen. Ich glaube, da braucht es nochmal eine Klärung und auch ein Wort der Bischöfe.“
„Wir brauchen Priester, wir brauchen die, die sich in den Dienst nehmen lassen, gerade für die Verkündigung des Evangeliums und für die Spendung der Sakramente“, forderte der Regens von Lantershofen.
Männer, die eine Berufung prüfen, sollten bestärkt werden: „Man kann niemanden drängen und man sollte auch keinen manipulieren. Aber mit Männern, bei denen man das Gefühl hat, die könnten Priester werden, kann man das auch mal ansprechen. Das halte ich für eine ganz wichtige Aufgabe von Pfarrern, von der Gemeinde, auch von Bischöfen.“
Das Studienhaus St. Lambert in Lantershofen ermöglicht spätberufenen Personen, eine Priesterausbildung zu absolvieren. Das Abitur ist nicht zwingend erforderlich, wohl aber eine abgeschlossene Berufsausbildung. Direkt eintreten kann man dort jedoch nicht: Die Kandidaten werden von ihren Gemeinschaften oder von ihren Bistümern nach Lantershofen geschickt.





