Dublin - Donnerstag, 25. Januar 2018, 10:10 Uhr.
Aufgrund eines dramatischen Anstiegs "dämonischer Aktivitäten im Land" bittet ein irischer Priester und Exorzist die Bischöfe seines Landes um mehr Unterstützung.
In einem Interview mit "The Irish Catholic" sagte Pater Pat Collins, er sei überwältigt mit Anfragen nach Exorzismen. In einem offenen Brief hat er die irischen Bischöfe aufgefordert, mehr Priester auszubilden, um mit der Nachfrage fertig zu werden.
"Allein in den letzten Jahren ist die Nachfrage exponentiell gestiegen", sagte Collins dem "Irish Catholic".
Die Bitte des irischen Exorzisten ist kein Einzelfall. Weltweit wird von einem dramatischen Anstieg dämonischer Aktivitäten berichtet, von einzelnen Exorzisten wie von der Internationalen Vereinigung der Exorzisten (IAE), einer Gruppe von 400 katholischen Geistlichen.
Im Jahr 2014 teilte die IAE mit, dass die dämonischen Aktivitäten auf der ganzen Welt einen "pastoralen Notstand" darstellten.
Collins sagte, er sei "verblüfft", dass die Bischöfe nicht mehr Exorzisten für Irland ausgebildet hätten, und fügte hinzu, dass jeder, der keine Notwendigkeit für mehr Exorzisten sieht, "keinen Kontakt zur Realität" habe.
Ob zurecht oder nicht: Er stelle "verzweifelt fest", dass Menschen glauben, von einem bösen Geist befallen zu sein, so Collins.
Schlimmer noch: Die Kirche sei oft überfordert. Selbst in den sehr häufigen Fällen, in denen keine Besessenheit bestehe, wisse die Kirche nicht, wie zu verfahren sei, sagte der Priester. Mit einem Empfehlungsschreiben für einen Psychologen oder eine ähnliche Person werde das Problem nicht gelöst. Oft blieben Hilfesuchende auf der Strecke.
Ein Sprecher der Bischofskonferenz in Maynooth sagte dem "Irish Catholic", dass jede Diözese einen ausgebildeten Exorzisten haben müsse, der in der Lage sei, den Unterschied zwischen Anzeichen echter dämonischer Besessenheit und Zeichen mentaler oder psychischer Krankheit zu erkennen.
"Exorzismen sind sehr selten und unseres Wissens hat es in den letzten Jahren keinen Exorzismus in Irland gegeben", so der Sprecher.
Der Katechismus der Katholischen Kirche betont die Wichtigkeit, zwischen dämonischer Aktivität und psychischer Krankheit zu unterscheiden.
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"Der Exorzismus dient dazu, Dämonen auszutreiben oder vom Einfluß von Dämonen zu befreien und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat. Etwas ganz anderes sind Krankheiten, vor allem psychischer Art; solche zu behandeln ist Sache der ärztlichen Heilkunde. Folglich ist es wichtig, daß man, bevor man einen Exorzismus feiert, sich Gewißheit darüber verschafft, daß es sich wirklich um die Gegenwart des bösen Feindes und nicht um eine Krankheit handelt (KKK, 1673)
Im April 2015 veranstaltete die Kongregation für den Klerus zusammen mit der Universität Regina Apostolorum in Rom ein Seminar, das speziell Priester und Laien darin schulte, die Unterschiede zwischen psychologischen Problemen und dämonischem Besitz zu erkennen.
Bei der Konferenz sprachen praktizierende Exorzisten, Mediziner, Psychologen, Juristen und Theologen.
Kürzlich aktualisierte Regeln für die Austreibung von Dämonen besagen auch, dass eine Person, die glaubt, besessen zu sein, zuerst Geisteskrankheit ausschließen muss, bevor sie einen Exorzismus sucht. Wenn der Ritus des Exorzismus noch benötigt wird, können sie einen Priester suchen, der von seinem Bischof als Exorzisten für seine Diözese ausgebildet und ernannt wurde.
Egal ob Exorzismus oder andere Probleme: Der Gesprächsbedarf ist hoch und in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, betont Collins.
Pater Vincent Lampert, ein vom Vatikan ausgebildeter Exorzist und Pfarrer der Erzdiözese Indianapolis, sagte bereits vor einiger Zeit gegenüber CNA, dass die beste Verteidigung gegen dämonische Besessenheit sei, sich an die Sakramente zu halten.
In seinem offenen Brief an die irischen Bischöfe schrieb Collins: "... Es gibt immer mehr Beweise für das niederträchtige Treiben des Bösen."
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P. Doriam ist Exorzist. Wie er mit dem Bösen ringt, auch im eigenen Leben, erzählt der Priester @diego_lopezm https://t.co/odPZu2sS9v
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) November 10, 2017