Warum in die Kirche gehen? So beantwortete der Papst diese Frage eines Waisenkindes

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 24. Januar 2018
CNA / Daniel Ibanez

"Was bringt es, wenn man in die Kirche geht und dann rausgeht und doch wieder sündigt?" Der Heilige Stuhl hat am gestrigen 19. Februar einen Dialog von Papst Franziskus mit einer Gruppe von Waisenkindern aus Bukarest (Rumänien) veröffentlicht, bei dem ein Junge dem Papst genau diese die Frage stellte. 

Das Treffen fand am 4. Januar im Vatikan statt. Franziskus antwortete dabei den Kindern auf ihre Fragen, darunter auch diese: 

"Warum ist das Leben so schwer und warum streiten wir oft? Und bieten einander die Stirn? Ihr Priester sagt uns, dass wir in die Kirche gehen sollen, aber sofort nachdem wir wieder rauskommen, sündigen wir. Warum also in die Kirche gehen? Wenn ich daran denke, dass Gott in meiner Seele ist – warum ist es dann wichtig, in die Kirche zu gehen?"

Franziskus ging auf die Frage und dem ihr zugrunde liegenden Zweifel ein:

"Auf deine Fragen gibt es eine Antwort: Es ist die Sünde, der menschliche Egoismus. Deshalb streiten wir oft, wie du sagst, wir stehen uns gegenüber. Du selbst hast erkannt, dass wir - selbst wenn wir in die Kirche gehen - Fehler machen, wir bleiben immer Sünder." Der Papst fuhr fort:

"Also fragst du dich zu Recht: Was nützt es dann, in die Kirche zu gehen. Es nützt dazu, uns so, wie wir sind, vor Gott hinzustellen, ungeschminkt. Und ihm zu sagen: 'Hier bin ich, Herr, ich bin ein Sünder und bitte um Vergebung. Hab Erbarmen mit mir'."

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Deshalb betonte der Papst auch: "Wenn ich in die Kirche gehe, um so zu tun, als wäre ich ein guter Mensch – das bringt nichts. Wenn ich in die Kirche gehe, weil ich gerne gute Musik höre oder weil ich mich gut dabei fühle – das bringt nichts. Es nützt dann etwas, wenn ich beim Betreten der Kirche sage: 'Hier bin ich, Herr. Du liebst mich und ich bin ein Sünder. Erbarme dich unser'."

Der Papst betonte ebenfalls, dass Katholiken "mit der Vergebung und Liebkosung Gottes nach Hause gehen, von Ihm noch mehr geliebt, und wir spüren diese Liebe. So wandelt Gott langsam unser Herz mit seiner Barmherzigkeit und so verwandelt Er auch unser Leben."

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"Wir bleiben nicht immer gleich, denn Gott 'bearbeitet' uns. Er bearbeitet unser Herz und wir werden von Ihm wie Ton in der Hand des Töpfers geformt. Und die Liebe Gottes tritt an die Stelle unseres Egoismus."

Abschließend sagte Papst Franziskus: "Das ist der Grund, warum ich denke, dass es wichtig ist, in die Kirche zu gehen: Nicht nur, um auf Gott zu schauen und sich von Ihm anschauen zu lassen. Das ist es, was ich denke. Danke."

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