Vatikanstadt - Montag, 14. Dezember 2015, 10:20 Uhr.
Am vergangenen Wochenende sind überall in der katholischen Welt die Heiligen Pforten eröffnet worden. Von Hamburg bis Kapstadt, Lima bis Liechtenstein. In der Lateranbasilika, einer der römischen Kathedralen, öffnete Papst Franziskus, um anschliessend vom Fenster seines Büros im Apostolischen Palast den Angelus zu beten.
Was sollen wir also tun?
In Anlehnung an des Evangelium des III. Adventssonntages hat der Papst die Frage aufgenommen, die man an Johannes den Täufer gestellt hatte: Was sollen wir also tun? Der Täufer fordert zum Teilen und zur Bekehrung auf "was sich im konkreten Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität zeigt. Das ist der Weg, den Jesus in seinem gesamten Predigen aufgezeigt hat: der Weg der tätigen Liebe zum Nächsten". "Und die Mahnung an die Steuereinnehmer ist klar – formuliert Franziskus frei – keine Bestechung annehmen."
Niemand ist vom Weg des Heils ausgeschlossen, wenn er sich bekehrt
Niemand ist vom Weg des Heils ausgeschlossen, denn "Gott ist begierig nach Barmherzigkeit". Auch heute, so der Papst weiter, "ist es notwendig, sich zu bekehren, die Marschrichtung zu ändern und die Straße der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Einfachheit einzuschlagen: das sind unerlässliche Werte einer vollkommen menschlichen und aufrichtig christlichen Existenz."
Der III. Adventssonntag ist der Sonntag der Freude: "Wer sich bekehrt, der empfindet Freude. Heute braucht es Mut, um von Freude zu reden und es braucht vor allem Glauben! Die Welt wird von vielen Problemen bedrängt, die Zukunft ist beschwert von Unsicherheiten und Ängsten. Und doch ist der Christ eine frohe Person und seine Freude ist nichts Oberflächliches und Vergängliches, sondern tief und beständig, denn sie ist ein Geschenk des Herrn, der das Leben erfüllt. Unsere Freude kommt aus der Gewissheit, dass der Herr uns nahe ist.
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Klimagipfel als historische Vereinbarung
Am Ende des Angelusgebets hat Franziskus über die, "von vielen als historisch definierte" Vereinbarung des Klimagipfels von Paris gesprochen. Er ermahnte: "Es wird großzügige Hingabe und Einsatz brauchen. Mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit für die verletzlicheren Völker fordere ich die internationale Gemeinschaft auf, mit immer tätigerer Solidarität den begonnen Weg eilig weiter zu beschreiten."
Der Papst erinnerte auch an die am 15. November in Nairobi begonnene "Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation. Ich wende mich an die teilnehmenden Länder, damit die getroffenen Entscheidungen den Bedürftigen, den Armen und den verletzlichsten Personen Rechnung tragen, wie auch den legitimen Bestrebungen der weniger entwickelten Länder und dem allgemeinen Wohl der Menschheitsfamilie."
Zum Schluss hat Papst Franziskus daran erinnern, dass heute in "allen Kathedralen der Welt die Heiligen Pforten geöffnet werden, damit das Jubiläum der Barmherzigkeit in den Teilkirchen ganz gelebt werden kann. Ich wünsche, dass dieser wichtige Moment viele dazu anrege, sich selbst zu Werkzeugen der Zärtlichkeit Gottes zu machen. Als Ausdruck der Werke der Barmherzigkeit werden Heilige Pforten der Barmherzigkeit auch an Problemorten und Orten Ausgrenzung geöffnet werden. Diesbezüglich grüße ich alle Häftlinge der Welt, besonders jene im Gefängnis von Padua, die sich heute geistig mit diesem Moment des Gebetes vereinen und danke ihnen für das Geschenk des Konzerts."
Besonderer Gruß zum Abschluss
Einen besonderen Gruß richtete der Papst am Ende an die "Stiftung Behandlungszentum Santa Marta im Vatikan: an die Eltern und ihre Kinder, an die Freiwilligen, an die Schwestern Töchter der christlichen Liebe; danke für Euer Zeugnis, Eure Solidarität und Aufnahmebereitschaft! Ich grüße auch die Mitglieder der Fokolar-Bewegung, zusammen mit Freunden einiger islamischer Gemeinden. Geht weiter mutig auf Eurem Weg des Dialogs und der Geschwisterlichkeit voran, denn wir sind alle Kinder Gottes."