Islamabad - Donnerstag, 8. November 2018, 8:46 Uhr.
Wo ist Asia Bibi? Medienberichten zufolge haben die pakistanischen Behörden am gestrigen 7. November die katholische Mutter freigelassen. Ob dies wirklich der Fall ist, und wo sich die in Todesgefahr befindliche Frau aufhält, ist derzeit jedoch unklar.
Nach Angaben der "BBC" hat Asia Bibis Anwalt, Saif ul Malook mitgeteilt, seine Mandantin habe mit ihrer Familie das Land verlassen, um an einen sicheren Ort zu gelangen.
Dem widerspricht jedoch die Berichterstattung der pakistanischen Zeitung "Dawn": Das sei "Fake News" zitiert das Medium einen Sprecher des Außenministeriums. Asia Bibi sei immer noch in Pakistan.
Auf Twitter sagte der Minister für Information und Rundfunk des Landes, Fawad Chaudhry, Medien würden im Fall Bibi Falschmeldungen verbreiten.
It has become a norm to publish fake news for sake of headlines, #AsiaBibi case is sensitive issue it was extremely irresponsible to publish news of her leaving the country without confirmation, I strongly urge section of media to act responsible
— Ch Fawad Hussain (@fawadchaudhry) November 8, 2018
Bei allen offenen Fragen – eines steht fest: Die Christin, ihre Familie und sogar ihr Anwalt ist in dem islamischen Land nicht mehr sicher.
Tausende empörter Muslime protestierten tagelang gegen die Freilassung der von der Anklage der "Gotteslästerung" freigesprochenen Frau und forderten ihre Hinrichtung.
Asia Bibi war seit dem Jahr 2010 im Frauengefängnis von Multan inhaftiert gewesen.
Am 31. Oktober hob der Oberste Gerichtshof Pakistans das Todesurteil gegen die fünffache Mutter auf. Dies führte zu Proteste seitens muslimischer Extremisten, die von der Regierung verlangten, die Frau hinzurichten.
Aufgrund der islamistischen Proteste kam es am 2. November zu einer Übereinkunft zwischen der Regierung und der extremistischen Gruppe Tehreek-e-Labbaik Pakistán (TLP), gemäß der Asia Bibis Ausreise aus dem Land verhindert und ihr Fall vom Gericht neu überprüft werden sollte.
Am 5. November sagte Ashiq Masih, der Ehemann Asia Bibis, zur Deutschen Welle: "Die Situation ist momentan sehr gefährlich für uns. Wir sind nicht sicher, verstecken uns hier und dort und wechseln oft unseren Aufenthaltsort. Ich glaube, dass sich die Kleriker am Tag der Anhörung um den Obersten Gerichtshof versammeln werden."
"Ich werde große Angst haben, an diesem Tag dorthin zu gehen. Aber ich glaube, Gott hat uns bisher beschützt und Er wird uns auch weiterhin beschützen. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Gott".
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Rechtsanwalt Malook seinerseits hat Pakistan vor einigen Tagen aufgrund erhaltener Morddrohungen verlassen. "Ich muss am Leben bleiben, da ich den Kampf vor Gericht um Asia Bibi weiterführen muss", erklärte der Anwalt gegenüber der "AFP".
Der Fall Asia Bibi
Im Juni 2009 sammelte Asia in der Stadt Sheikhupura nahe der Hauptstadt Lahore Früchte. Als sie sich einem Brunnen näherte, um zu trinken, beschuldigte eine Gruppe muslimischer Frauen sie, das Wasser zu verschmutzen, da sie Christ in sei.
Bibi antwortete auf die Beleidigungen mit den Worten: "Ich glaube an meine Religion und an Jesus Christus, der am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben ist. Was hat der Prophet Mohammed getan, um die Menschheit zu retten?"
Nach der Anklage, den Islam gelästert zu haben, wurde Bibi 2009 inhaftiert und 2010 zum Tode verurteilt.
Es begann eine Kampagne auf internationaler Ebene, um ihre Freilassung zu erwirken.
Am vergangenen 31. Oktober hat der Oberste Gerichtshof das Todesurteil gegen die katholische Mutter aufgehoben.
Susanne Finner trug zur Berichterstattung bei.
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