Vatikanstadt - Dienstag, 13. November 2018, 6:47 Uhr.
Die Bedrohung der Existenz und des Erbes der Christen im Irak muss mit "Glaube, Hoffnung, einer klaren Vision, einer entschlossenen Position und einem festen Willen" angegangen werden. Das hat der Patriarch von Babylon und Erzbischof von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako, in Rom gefordert.
Das Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche sprach im Päpstlichen Orientalischen Institut anlässlich einer Konferenz zum 700. Todesjahr des syrischen Theologen Abdiso bar Brika, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Ostkirche im 13. und 14. Jahrhundert.
Was der Islamische Staat den Christen der Stadt Mosul und der Ninive-Ebene angetan habe, führte dazu, dass die Gläubigen alles zurückliessen – "sogar ihre persönlichen Dokumente, um den Glauben an Christus zu bewahren", so der Patriarch.
Zudem sagte der Erzbischof von Bagdad, dass "die Bedrohung, welche diese Gemeinschaften durchmachen und das Risiko, dass sie völlig vernichtet werden, erneut Aufmerksamkeit erregt habe. Vor allem, was die syrische Tradition anbelange, die Sebastian Brock, zusammen mit den bedeutenden lateinischen und griechischen Traditionen, als "dritte Lunge" des Christentums definiert.
Kardinal Sako hob auch den Wert des Orientalischen Institutes für das Studium der Traditionen und des historischen Erbes hervor – "ein Erbe, das heute durch die Verbindung zu unserem Heimatland, unserer Sprache, den Lehren der Kirchenväter und den Riten auch in uns lebendig ist."
Ebenfalls anwesend war der Katholikos und Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, seine Heiligkeit Mar Gewargis III. Auch er unterstrich einige Aspekte des Gedankenguts des großen Theologen Abdiso Bar Brika – und des chaldäischen kulturellen Erbes.
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"Wir müssen eine Strategie erarbeiten und eine einheitliche christliche Vision haben, um unsere tausendjährige Existenz in unseren Ländern zu verteidigen und weitehrin unsere unverzichtbare Rolle zu spielen", erklärte Patriarch Sako.
In dieser Hinsicht betonte der Erzbischof von Bagdad, dass die Christen im Irak "stärker sein müssen als die Spaltung". Sie müssten "die psychologischen und historischen Hindernisse beseitigen, um die Kirchen des Ostens zu vereinen, besonders in diesen schwierigen Zeiten, in denen wir vor enormen Herausforderungen stehen, wie jenen der Migration und des religiösen Extremismus."
Abschließend versicherte Kardinal Sako, dass diese "Einheit dazu beitragen wird, eine bessere und wohlhabendere Zukunft für unser Volk zu erreichen."
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