Vatikanstadt - Dienstag, 26. Januar 2016, 22:20 Uhr.
Das private Gespräch zwischen Papst Franziskus und dem Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Hassan Rohani, unter Anwesenheit von zwei Dolmetschern, hat 40 Minuten gedauert.
"Ich danke Ihnen sehr für diesen Besuch und hoffe auf den Frieden" - sagte der Papst zu Rohani. "Beten Sie für mich, es war mir ein aufrichtiges Vergnügen und ich wünsche Ihnen gutes Wirken" antwortete das Oberhaupt aus Teheran im Moment des Austausches der Geschenke. Der Papst hat ein Medaillon des heiligen Martin geschenkt und erklärt, es handle sich "um den Heiligen, der seinen Mantel abnimmt, um einen Armen zu bedecken. Ein Zeichen kostenlos geschenkter Geschwisterlichkeit." Der Pontifex hat des Weiteren zwei Exemplare der Enzyklika Laudato sì übergeben. Rohani erwiderte mit einem in der heiligen Stadt Ghom handgefertigten Teppich und einem Buch über iranische Malerei mit zahlreichen Miniaturen.
Das vatikanische Pressebüro teilt mit: "Während der herzlichen Gespräche wurden die gemeinsamen geistlichen Werte hervorgehoben und dann nahm man Bezug auf die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Islamischen Republik Iran, auf das Leben der Kirche in diesem Land und auf die Tätigkeit des Heiligen Stuhls zugunsten der Förderung der Menschenwürde und der Religionsfreiheit."
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Der Papst und Rohani diskutierten im Anschluss über "den Abschluss und die Anwendung des Nuklearabkommens und es wurde die wichtige Rolle hervorgehoben, die der Iran gerufen ist zu übernehmen - zusammen mit anderen Ländern der Region - um angemessene politische Lösungen für die Problematiken zu finden, die den Mittleren Osten belasten und um der Verbreitung des Terrorismus und des Waffenhandels entgegenzuwirken. Diesbezüglich wurde an die Bedeutsamkeit des interreligiösen Dialogs und an die Verantwortung der Religionsgemeinschaften in der Beförderung von Versöhnung, Toleranz und Frieden erinnert."
Bei dem Besuch Rohanis handelt es sich um den zweiten Besuch eines iranischen Präsidenten im Vatikan. Der erste fand 1999 statt, als das damalige Oberhaupt, der gemäßigt Chātami, von Johannes Paul II. Empfangen wurde.
Nach Ende der Audienz mit dem Papst folgte eine Begegnung von Rohani mit dem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.