Lansing (Michigan) - Donnerstag, 31. Januar 2019, 6:03 Uhr.
Dem Autor eines Buches über die katholische Lehre über Homosexualität und Keuschheit wird vorgeworfen, vor etwa 15 Jahren eine sexuelle Beziehung zu einem Minderjährigen gehabt zu haben.
Daniel Mattson ist Autor des Buches "Why I Don't Call Myself Gay: How I reclaimed my sexual reality and found peace" – CNA Deutsch hat berichtet – und ein häufiger Redner über die Homosexualität und die Lehre der Kirche, unter anderem für die "Courage"-Ministries, einem Seelsorge-Projekt für Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen.
Am Montag dieser Woche teilte ein Mann, den CNA als Jonathan Wright identifiziert hat, auf Twitter mit, dass er und Mattson in den frühen 2000er Jahren eine Online-Beziehung gehabt hätten.
Dabei sei es auch zu sexuellen Handlungen über Webcam und Telefon gekommen. Körperlichen Kontakt gab es nicht.
Wright schrieb, dass Mattson ihm Prepaid-Telefonate zur Verfügung stellte, um den Telefonsex vor seinen Eltern geheim zu halten. Die beiden sprachen drei oder vier Jahre lang fast täglich, so Wright.
Die Beziehung begann demnach, als Wright 13 Jahre alt war und Mattson etwa 30 Jahre alt war.
"Er wusste, dass ich erst 13 bin", so Wright am 28. Januar auf Twitter.
Schließlich, so Wright, sei die Beziehung beendet worden. Mattson habe eine Beziehung zu einer Frau begonnen.
"Dan twittert jetzt darüber, dass Homosexualität eine Sünde ist. Er scheint freundlich zu sein und will nur, dass 'Kinder Gottes' mit Würde und Achtung behandelt werden. Aber er glaubt immer noch, dass meine Beziehung zu meinem Mann eine Sünde ist."
Wright schrieb weiter: "Er muss verstehen, dass er eine Verantwortung hat. Er schadet dem Leben Jugendlicher", tweete Wright.
"Mir geht es nur um Gerechtigkeit", erklärte Wright gegenüber CNA am 30. Januar. Er fügte hinzu: "Ich möchte, dass Dan sich dazu äußert."
"Und dass jemand, der in einer ähnlichen Situation ist, merkt, dass das nicht in Ordnung ist, was da passiert", fügte er hinzu.
Mattson war nicht für eine öffentliche Stellungnahme zu erreichen.
In seinem Buch "Warum ich mich nicht als schwul bezeichne" schildert Mattson seine Erfahrung mit homosexuellen Neigungen. Er habe seine erste homosexuelle Erfahrung im Alter von 32 Jahren gemacht, so Mattson, habe aus der Sehnsucht nach einem Familienleben eine Beziehung mit einer Frau versucht, schließlich zum Katholizismus konvertiert und habe die Lehre der Kirche über Homosexualität angenommen und sich verpflichtete, keusch zu leben.
Derzeit noch unklar ist, ob der Vorwurf gegen Mattson auch juristische Konsequenzen haben wird.
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Mattsons Buch wurde bei Ignatius Press verlegt.
In einer Stellungnahme vom 30. Januar erklärt der Verlag, man habe vorher von den Anschuldigungen "über dieses angebliche Fehlverhalten nichts gewusst".
Stellungnahme des Verlags
"Dan hat sich ehrlich zur Sündhaftigkeit seines vergangenen Lebens bekannt und sich bemüht, Menschen zu ermutigen, ein neues Leben anzufangen durch einen keuschen Lebenswandel, so wie es Gott für Männer und Frauen angelegt hat. Mit der Veröffentlichung seines Buches "Why I Don't Call Myself Gay: How I Reclaimed My Sexual Identity and Found Peace" haben wir in Dan Mattsons eigene Schilderung seines Lebensweges erfahren, dass er, bevor er Katholik wurde, an vielen sündigen sexuellen Handlungen beteiligt war, die er bereut hat. Wir stellen fest, dass das, was angeblich geschehen sein soll, vor Dan Mattsons Bekehrung zum katholischen Glauben geschehen ist. Diese Beschuldigung stellt jedoch eine Form sündhafter Tätigkeit dar, die auch zivilrechtliche Auswirkungen hat und jemandem Schaden zufügte, der zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat minderjährig war, was zutiefst beunruhigend ist."
"Wir bei Ignatius Press beten für alle Beteiligten, insbesondere für das mutmaßliche Opfer, und wir wünschen uns eine Heilung und eine gerechte Lösung. Gleichzeitig stellen wir fest, dass Dan Mattson öffentlich seine vergangenen Sünden bereut hat und sich aktiv dafür einsetzt, anderen zu helfen, eine Lebensweise zu vermeiden, die er als sündhaft und zutiefst schädlich betrachtet."
Pater Philip Bochanski, Geschäftsführer von Courage, sagte, der Vorwurf gegen Mattson habe ihn zutiefst betroffen, und er habe sofort – gemäß den rechtlichen und diözesanen Vorschriften – die Kinderschutzbehörde von Michigan (wo Mattsons Wohnort ist) informiert, ebenso wie das Bistum Bridgeport (in der Courage beheimatet ist). Man werde Mattson, der kein Angestellter ist, vorerst nicht für weitere Mitarbeit hinzuziehen.
"Ich bete aufrichtig für eine gerechte Lösung in dieser Angelegenheit und insbesondere für die Anliegen des Mannes, der diese Situation ans Licht gebracht hat", so Pater Bochanski. "Ich fordere jeden auf, der von einem Vorfall sexuellen Fehlverhaltens oder jeglicher Art von Missbrauch mit einem Kind, Jugendlichen oder einer anderen gefährdeten Person Kenntnis hat, sich unverzüglich an die Zivilbehörden zu wenden."
Übersetzt und redigiert aus dem Englischen. Diese Geschichte wird weiter aktualisiert. Letzer Stand: 31. Januar 6:47 Uhr.
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) December 19, 2018