Blutzeugen des 20. Jahrhundertes: Deutsches Martyrologium erscheint in neuer Auflage

Der Prälat und in seinem Büro in Köln. Moll wurde 1944 in Euskirchen geboren, promovierte 1973 bei Joseph Ratzinger und wurde 1976 zum Priester geweiht. Seit 1996 Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts.
Erzbistum Köln

Sie starben erst vor wenigen Jahren und Jahrzehnten: Zum Gedenken an die Christen, die als Blutzeugen im 20. Jahrhundert ihr Leben ließen, ist jetzt die siebte  überarbeitete und aktualisierte Auflage des Deutschen Martyrologiums unter dem Titel "Zeugen für Christus" erschienen.

Das Projekt geht auf Papst Johannes Paul II. zurück, der im Jahr 2000 dazu aufrief, die Erinnerung an die Märtyrer des 20. Jahrhunderts wachzuhalten.

"Die Märtyrer sind zurückgekehrt, häufig unbekannt, gleichsam 'unbekannte Soldaten' der großen Sache Gottes. Soweit als möglich dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen. Wie beim Konsistorium empfohlen wurde, muss von den Ortskirchen alles unternommen werden, um durch das Anlegen der notwendigen Dokumentation nicht die Erinnerung zu verlieren an diejenigen, die das Martyrium erlitten haben".

Verantwortlich für das Deutsche Martyrologium des 20.  Jahrhunderts ist Prälat Professor Helmut Moll, im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.

In der siebten Auflage des Werkes werden neue wissenschaftliche Forschungen berücksichtigt. Aktuelle und umfangreiche Monographien und Biographien thematisieren Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus, darunter der Münchner Journalist Fritz Michael Gerlich und der frühere Württembergischen Staatspräsident Eugen Bolz sowie Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg aus dem Bistum Würzburg.

Seit der Auslieferung der sechsten Auflage des deutschen Martyrologiums wurden mehrere Blut- und Glaubenszeugen mit einem Verfahren für Selig- bzw. Heiligsprechungen ausgezeichnet. Das aktuelle Werk geht unter anderem auf den Mariannhiller Missionar Pater Engelmar Unzeitig ein, ebenso auf die Seligsprechungen von Pfarrer Antonius Joseph Marxen und Pfarrer Alfons Tracki.

Hintergrund

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Das Gesamtprojekt zur Märtyrergeschichte des 20. Jahrhunderts wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. initiiert. Seither haben 160 Fachleute in Zusammenarbeit mit Bistümern und Ordensgemeinschaften Lebensbilder von knapp 1.000 katholischen Märtyrerinnen und Märtyrern zusammengestellt. Die Darstellung erfolgt in vier Kategorien: die Blutzeugen unter Hitlers Terror; die Blutzeugen in der Zeit des Kommunismus; das Martyrium Puritatis von Mädchen, Frauen, Ordensschwestern und ihren Beschützern; die Blutzeugen aus den Missionsgebieten.

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Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts ist im Verlag Ferdinand Schöningh erschienen.

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