Papst Franziskus: "Ich will ein Werkzeug des Friedens sein"

Papst Franziskus mit einer Taube, dem Symbol des Friedens, am Petersplatz
L‘Osservatore Romano

Das Mexiko der Gewalt, der Korruption, des Rauschgifthandels und der Drogenkartelle sei nicht das Mexiko, das sich die heilige Jungfrau von Guadalupe wünsche: Das hat Papst Franziskus in einem Interview erklärt, das gestern veröffentlicht wurde, und wies darauf hin, dass er ein Werkzeug sein wolle, um diesem Land den Frieden zu erlangen - Hand in Hand mit der gesamten Bevölkerung.

Bis zum Beginn der Reise nach Mexiko fehlt weniger als eine Woche und der Heilige Vater macht darauf aufmerksam, dass dieses Land einen Teil des "Kriegsklimas" erlebe, unter dem die Welt leidet.

"Wenn ich dorthin reise, so ist es, um das Beste von euch zu empfangen und mit euch zu beten, damit die Probleme der Gewalt, der Korruption und all das, von dem ihr wisst, dass es passiert, gelöst werden, denn das Mexiko der Gewalt, das Mexiko der Korruption, das Mexiko des Rauschgifthandels, das Mexiko der Drogenkartelle ist nicht das Mexiko, das unsere Mutter will."

"Ich will freilich nichts davon vertuschen, im Gegenteil, ich möchte euch zum täglichen Kampf gegen die Korruption, gegen den Drogenhandel, gegen den Krieg, gegen die Spaltung, gegen das organisierte Verbrechen und gegen den Menschenhandel auffordern" äußerte er gegenüber Notimex.

Der Heilige Vater erläuterte, dass der Friede täglich erarbeitet werden müsse, "mehr noch - ich benutzt jetzt ein Wort, das ein Widerspruch zu sein scheint - den Frieden muss man täglich erkämpfen! Man muss jeden Tag für den Frieden kämpfen, nicht für den Krieg."

"Ich möchte ein Werkzeug des Friedens in Mexiko sein, aber zusammen mit euch allen. Es ist offensichtlich, dass ich das allein nicht kann, es wäre ein Irrsinn, wenn ich so etwas sagen würde, aber gemeinsam mit euch allen - ein Werkzeug des Friedens" heißt es weiter.

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Der Pontifex insistierte, dass "der Friede ein Handwerk ist, eine Arbeit, die jeden Tag mit eigenen Händen durchgeführt werden muss, vom Erziehen eines Kindes bis zum Streicheln eines alten Menschen; das sind alles Samenkörner des Friedens. Liebkosungs-Wort."

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"Der Friede wird aus der Zärtlichkeit geboren, der Friede wird aus Verständnis geboren oder im Dialog geschaffen; nicht durch Trennung. Und das ist das Schlüsselwort, der Dialog: Dialog zwischen Machthabern, Dialog mit dem Volk, Dialog unter dem Volk."

Franziskus, der im Interview mitteilte, dass er für Unsere Liebe Frau von Guadalupe "Sicherheit, Zärtlichkeit" empfände, bat die Mexikaner, dass sie die heilige Jungfrau um das Ende der Gewalt im Land anrufen mögen.

"Wir haben die gleiche Mutter, reden wir eine Weile mit ihr. Und sagen wir ihr: ´Schau, wenn Du mir gesagt hast, dass ich keine Angst haben soll, weil Du meine Mutter bist, dann kümmere Dich darum.´ Ja, ich möchte jeden einzelnen von euch dazu einladen. Bitte ich die heilige Jungfrau von Guadalupe, die Mutter Mexikos, die Königin Amerikas um den Frieden, bitte ich sie darum, dass sie Frieden schaffe an diesem oder jenem Ort, schicke ich ein Gebet zur Mutter, auf dass ich selbst Frieden stifte?" fragte er.

Er empfahl auch, im Dialog keine Angst zu haben "dem anderen zuzuhören, zu sehen, welche Argumente er anbringt. Und sich - bitte - in keine, keine einzige Angelegenheit einbringen, bei der es allein ums Geldverdienen geht, das versklavt mir das ganze Leben in einem inneren Kampf und nimmt mir die Freiheit, denn der Friede gibt Freiheit."

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"Ich werde die heilige Jungfrau gemeinsam mit euch bitten, dass sie euch diesen Frieden schenke, dass unsere Frau von Guadalupe euch den Frieden des Herzens, der Familien, der Stadt, des ganzen Landes gewähre" fügte er hinzu.

Der Heilige Vater wird vom 12. bis 17. Februar in Mexiko sein und Mexiko-Stadt, Ecatepec, San Cristóbal de las Casas, Tuxtla Gutiérrez, Morelia und Ciudad Juárez besuchen.

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